Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 461
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0465
Kaindl: Einige Fälle von Krystall-Vision. 461

Ihnen war, versäumte ich den Besuch eines Onkels, den
ich eine sehr lange Zeit nicht gesehen hatte, er kam gerade
zu der Zeit zu mir, als ich bei Ihnen war." — „Ah!
weshalb kam er zu Ihnen auf Besuch?" — „Er kam, mich
zu fragen, ob ich mit ihm den Jahrmarkt in R. besuchen
möchte"

Hat L. damals während ihres somnambulen Schlafes
Kenntnis von dem gehabt, was sich zu dieser Zeit in ihrem
Hause zutrug und hat dies ihren Traum veranlaßt? —

Durch diese Beobachtung auf die Spur geleitet, bemühte
ich mich nun, die Fähigkeiten meiner Versuchsperson
mittels des Krystalls zu erproben. Ich ver-
anlaßte sie daher eines Tages, vor dem Krystall Platz zu
nehmen und ersuchte sie, mir genau zu sagen, was sie sah.
Nach einer sehr kurzen Zeit teilte sie mir mit, daß sie ein
Zimmer, welches sie ausführlich beschrieb, wahrnehmen
konnte. In diesem Zimmer sah sie eine Dame im Straßenkostüm
, die sich eben anschickte auszugehen. Im selben
Gemache befand sich ein Herr, der, mit dem Hut in der
Hand, anscheinend auf die Dame wartete. Das Medium
erkannte in der Dame Frau X., und nach der Beschreibung,
die sie von ihr gab, konnte darüber kein möglicher Zweifel
obwalten. „Doch," sagte L., „scheint diese Dame gänzlich
aus der Fassung gebracht zu sein; sie hat irgend etwas
verloren, wonach sie überall vsucht, und sie kann nicht aufbrechen
, bevor sie es nicht gefunden hat." Sie sah, wie
sie einen Schrank öffnete und in allen Fächern nachsah
und mit ihrer Hand das oberste Fach befühlte.

Sie schien befriedigt, denn sie hatte gefunden, wras sie
vermißte, nämlich einen Schlüssel, den sie für einen Augenblick
in der Hand hielt und hierauf in ihre Tasche steckte.
Sie schloß den Schrank und machte sich sodann auf den
Weg. Frau X., welche man anderen Tages darüber befragte
, zeigte sich höchlichst überrascht, als man ihr von
ihrer Suche nach dem Schlüssel Mitteilung machte. Sie
bestätigte die Kichtigkeit aller oben erwähnten Einzelheiten,
doch wurde sie bei der Erwähnung der Person, die bei ihr
war, ärgerlich und fragte, warum man sie auf diese Weise
ausspioniert habe. —

Bei einem anderen Experiment setzte ich das Subjekt
wieder vor den Krystall und, indem ich ein Mitglied der
Gesellschaft, welches anwesend war, bezeichnete, sagte ich
zu ihr: „Sie werden Herrn X. im Krystall erblicken und
ermitteln, wo er heute Morgen gewesen ist." Nach wenigen
Augenblicken beschrieb die Versuchsperson ein Zimmer
mit kahlen Wänden, dessen Einrichtung bloß aus einigen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0465