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496 Psychische Studien. XXXVI. Jahrg. 8. Heft. (August 1909.)
Gondel besitzen wird, mit bestem Erfolg dem Pol zufliegen
.* Bemerkenswert ist auch eine Vision der Somnambulen
über das Luftschiff und Seeschiff der Zukunft, mit
welchem man im günstigsten Falle in zweimal 24 Stunden
den Atlantischen Ozean überfliegen wird.
Fr£d£rie Godefroy.
b) Die Verwandlung von Gold in Kupfer.
Es ist noch nicht lange her, seit der vielbesprochene Versuch
des berühmten englischen Chemikers R a m s a y, durch
Einwirkung von Radium-Emanation Kupfer in Lithium zu
verwandeln, sich als nicht stichhaltig erwiesen hat. Kurze
Zeit, nachdem aus dem Pariser Laboratorium der Mitent-
deckerin des Radiums, Frau Curie, die Kunde gekommen
war, daß die Wiederholung der Ranisay'sehen Versuche
mit äußerst sorgsam rein dargestelltem Material stets negativ
verlaufen war, hat der berühmte Gelehrte selbst seine
ersten Veröffentlichungen über die Metallverwandlung berichtigt
und festgestellt, daß die kleinen Lithiummengen,
die bei Einwirkung von Radium - Emanation auf Kupferlösung
entstanden waren, aus den Glaswandungen der Gefäße
, in denen das Experiment ausgeführt wurde, stammten.
Nun kommt aber aufs neue, diesmal aus Amerika, die Kunde,
»daß es gelungen sei, nach ganz anderer Methode eine Umwandlung
von Gold in Kupfer zu vollziehen. Die Quelle,
aus der die Nachricht stammt, ist nicht etwa eine „amerikanische
'4, sondern eine sehr ernst zu nehmende. Im letzten
Heft der „Chemical News* beschreibt Bayard Cobb aus
Dawson-City im Yukon-Bezirk (Canada) die von ihm entdeckte
„Transmutationtt. Er schloß chemisch reines amorphes
Gold, das sich in höchster Reinheit herstellen läßt, in
eine Glasröhre, durch die eine halbe Stunde lang der
Funkenstrom einer 20 Zentimeter langen Induktionsspirale
hindurchging. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Gold in
Königswasser gelöst und erwies sich unzweifelhaft als
kupferhaltig. Der Versuch wurde viermal wiederholt und
ergab jedesmal das gleiche Resultat. Noch erheblicher erschien
der Kupfergehalt bei etwa dreiviertelstündiger Einwirkung
des Induktionsfunkens im Vacuum. Die Elektroden,
die in die Röhre eingeführt waren, bestanden aus reinem
Platin. Die Versuchsanordnung ist eine so einfache, daß
man darauf rechnen kann, der interessante Versuch werde
sehr bald von zahlreichen anderen Forschern nachgeprüft
Averden, und man wird also bald darüber Klarheit gewinnen,
ob sich tatsächlich unter dem Einfluß hochgespannter
Ströme, die übrigens bei dem beschriebenen Versuch dem
Golde radioaktive Eigenschaften verleihen, eine Metallver-
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