Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 560
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0564
560 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 9. Heft. (September 1909.)

Literaturbericht.

Nachstehend besprochene Werke sind zu Original preisen durch die Buchhandlung
Oswald Mutze, Leipzig, Liudeustraße 4, zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Grosse Männer. Von Wilhelm Ostwald. Leipzig, Akadem.

Verlagsgesellschaft. 1009 (424 S. gr. 8°. Preis 15 M.)
Wider das Schulelend. Ein Kotruf von Wilhelm Ostwald.

Leipzig, im gleichen Verlag (48 8. Preis 1 M.).

Der als wissenschaftlicher Lehrer und Schriftsteller wohlbekannte
Verfasser hat hier sechs Lebensbilder von Männern der
Wissenschaft zusammengestellt — von den Engländern Davy und
Faraday, den Deutschen Robert Mayer, Liebig und Helmholtz und
von Charles Gerhardt, der trotz seiner Abstammung nicht eigentlich
den Deutschen zuzurechnen ist, da er, in dem damals noch französischen
Elsaß geboren, sein Leben in Frankreich verbrachte und
nur dort, vor allem in Paris, wirken wollte, so schwer ihm auch
seine Wirksamkeit durch Dumas gemacht wurde. Im Anschluß gerade
an diesen Umstand wird darauf hingewiesen, daß die Neigung
der Franzosen, ganz im Gegensatz zu ihren positiven Anschauungen,
sich einem wissenschaftlichen Alleinherrscher zu unterwerfen —
wie es für die Chemie seinerzeit Dumas und später Berthelot war
— für die Entwickelung wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit schädlich
ist. Die genannten Männer sind ja die hervorragendsten Vertreter
der Naturwissenschaft des 19. Jahrhunderts, vorzugsweise
Chemiker und Physiker, mit Ausnahme Mayer's, dessen epochemachende
Leistung, die mechanische Wärmetheorie, weder mit
seiner Fachwissenschaft als Arzt zusammenhängt, noch auf eigene
experimentelle Untersuchungen gegründet ist. Sie werden mit
großer Lebendigkeit geschildert, ihrem äußeren Leben und Kämpfen,
wie ihrem Charakter nach, mit beständiger Beziehung auf ihre
eigenen Äußerungen im persönlichen Verkehr, in Briefen und
Schriften, und in ihrem fördernden Einfluß auf die Wissenschaft gewürdigt
. Besondere Aufmerksamkeit aber ist ihrem inneren Entwicklungsgänge
zugewandt, und die Betrachtungen der einleitenden
Vorlesung, sowie der letzten sechs, welche zusammen den vierten
Teil des Werkes bilden, behandeln eingehend „die biologische Bedingtheit
großer Männer*. Daß unter deren Zahl keine Vertreter
der Geisteswissenschaften aufgenommen sind, erklärt der Verf. einesteils
damit, daß er „deren Sonderleistungen nicht zu beurteilen
fähig* sei (was man ihm gern glauben wird), anderenteils, daß er
nicht erkennen könne, „daß sie eine erhebliche positive Wirkung
auf den menschlichen Fortschritt ausgeübt haben*. Dieser einseitige
, allerdings sehr „moderne* Standpunkt wird manchen Leser
des sonst so anziehenden Buches zum Widerspruch herausfordern.
Doch kann hier nicht darauf eingegangen werden, wie unzutreffend
eine solche Behauptung ist, wie unberechtigt die stark betonte Geringschätzung
der Philologie, wie unbegründet die Auffassung ist,
„daß der Charakter der Sprache nichts ist, als ein Überrest eines
vorweltlich unvollkommenen, weil gänzlich bildlichen Denkens, von
begrifflicher Klarheit ebensoweit entfernt, wie eine Schutthalde von
geometrischer Regelmäßigkeit*. — Hiernach ist leicht zu begreifen,
daß das Schriftchen „wider das Schulelend* mit dem größeren Werke
die Tendenz gemein hat, im Sinne der „Gesellschaft für deutsche
Erziehung*, in deren jüngster Jahresversammlung jener Notruf eine
Bwarme, zuweilen stürmische Aufnahme* gefunden hat, die gegen-


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