Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 613
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Mister Stead, der Geisterseher.

613

Mister Stead, der Geisterseher.

Mister W. T. Stead, der bekannte englische Journalist
und Friedensapostel, hat, wie wir schon früher berichteten,
in London ein Geisterbureau ^eröffnet, ein Bureau, in dem
jedem Menschen Gelegenheit gegeben werden soll, mit dem
Geist eines geliebten Verstorbenen Zwiesprache zu halten.
Vnter obiger Spitzmarke meldet hierüber die Berliner
Tagespresse: „Das Unternehmen nennt sich „Julia-Bureau".
Aus folgendem Grunde: Eine Freundin Mr. Stead's, Mrs.
Julia A. Arnes, die vor 15 Jahren starb, und angeblich in
dieser ganzen Zeit bis auf den heutigen Tag mit Mr. Stead
als Geist in Verbindung geblieben ist, hat ihn gebeten —
so verrät er einem Berichterstatter der „Daily News" —
eine Brücke zu bauen zwischen den Verstorbenen und den
Lebenden. Vor etwa einem Jahre wurde dieser Geist
stürmischer. „Aber Julia, ich kann das doch nicht ohne
Mittel tun/ antwortete Stead in einem Brief an den Geist,
der seinerseits antwortete, die nötigen Mittel würden schon
kommen, und zwar „am 24. Dezember". Und so geschah
es.

Infolgedessen warf Mr. Stead mit dem neuen Jahr die
Redaktion seiner „Review of Reviews" aus dem Mowbray-
House hinaus, und am 27. April d. J. wurden die alten
Räume als das „Julia-Bureau" dem Verkehr eröffnet. Julia
dirigiert alles durch ihre zwei automatischen Sekretäre, von
denen Mr. Stead einer ist. Irgend jemand, der einen
Freund durch Tod verloren hat und den Beweis dafür
wünscht, daß dieser Freund als Geist weiterexistierf,
braucht sich mit seinem Wunsch nur an das Bureau zu
wenden. „Ich begleitete," so erzählt der Berichterstatter,
„einen bekannten Autor in das „Julia-Bureau". Er wurde
gebeten, ein gedrucktes Formular auszufüllen, das seinen
Wunsch zu enthalten hatte. Darauf wurde ihm gesagt,
daß dieser Streifen Papier Julia vorgelegt werden sollte.

Übrigens erlaubt Julia nicht, daß für diese „Besprechungen
" irgendwelches Entgelt enthoben werde, obgleich
Mr. Stead es seiner Geisterfreundin wiederholt auseinandergesetzt
hat, daß er in jedem einzelnen Falle einen
finanziellen Verlust erleide. In Verbindung mit dem
Bureau hat Mr. Stead eine „Grenzland"-Bibliothek eingerichtet
, für deren Benutzung er 2 t Mark jährlich berechnet
. Diese Summe gibt dem Abonnenten auch das
Recht auf unentgeltliche Befragung des Mediums. Außerdem
steht es jedem Abonnenten frei, ganz gleich, ob er
auf die Bibliothek abonniert oder nicht, je nach seinen


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