Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 646
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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646 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 11. Heft. (November 1909.)

gestellten Experimente durchaus vorauszusehen war, hat
der französischen okkultistischen Presse Veranlassung gegeben
, von „Couleuvres* (Nattern) und „Hyperskeptizismus"
zu sprechen. Zugegeben daß die Untersuchungs-Kommission
vielleicht rigoroser vorgegangen ist, als es unbedingt geboten
war, zugegeben daß sie bei der Feststellung der Ergebnisse
allzu peinlich, vielleicht allzu ängstlich war. Aber
man muß bedenken, wie schwer es ist, das in eine gemeinsame
Formel zu bringen, was eine so vielköpfige Schar von
gewissenhaften Forschern, ein jeder für s'ch, als reine persönliche
Überzeugung erklären zu dürfen glaubt. Und man
sollte ferner bedenken, wie ungleich wichtiger für die allgemeine
Anerkennung die Konstatierung selbst anscheinender
Geringfügigkeiten unter zwingenden Bedingungen ist, als
die temperamentvollsten Berichte einzelner enthusiastischer
Beobachter. Kurzum, die Art und Weise, wie man den
Bericht in unserer Presse aufgenommen hat, hat für die
Gelehrtenwelt sicher wenig Ermutigendes zu weiteren Versuchen
dieser Art. Hier hat sich in der okkultistischen
Presse jene Nervosität gezeigt, von der ich eingangs gesprochen
habe, und die überwunden werden muß, wenn
unser Verhältnis zur exakten Wissenschaft ein besseres
werden soll. Wir müssen eben mehr GeduM lernen und
die Bedingungen, unter denen die Wissenschaft arbeitet,
besser kennen und mehr ertragen lernen. So wie die
mediumistischen Erscheinungen ihren eigenen Bedingungen
folgen und nicht willkürlich hervorgerufen oder abgeändert
werden können, so sind auch die Arbeitsbedingungen des
exakten Gelehrten genau vorgeschriebene und festgestellte,
die wir uns, so wie sie sind, gefallen lassen müssen, wenn
anders wir überhaupt eine Berührung mit ihnen wünschen.

Aber will man diese Berührung wirklich? Oder richtiger
gesagt: wollen wir Alle diese Berührung wirklich?
Wenn man manche Artikel unserer Presse liest, dann
kommt einem wahrhaftig der Gedanke, als ob ein guter
Teil unserer Okkultisten sich am liebsten auf einen luftigen
Ideenbau beschränken und der fff Wissenschaft ganz und
gar aus dem Wege gehen möchte. Denn wie soll man
anders dieses beständige und öde Schimpfen auf die „böse
Wissenschaft*, welches sich in gewissen okkultistischen
Blättern breit macht, eigentlich verstehen? Was ist denn
das, die „Wissenschaft"? Das ist doch nichts anderes als
die Gesamtheit unserer Gelehrten, unserer Wissenschaftler.
Unter denen aber waltet ein großer Unterschied ob im
Verhalten gegenüber okkultistischen Fragen. Ein Teil,
das ist nicht zu leugnen, steht ihnen aus Vorurteil direkt


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