Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 648
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0652
648 Psych. Studien. XXXVI. Jahrg. 11. Heft. (November 1909.)

sie sind, Fehler und Entgleisungen Einzelner, aber hüten
wir uns vor Verallgemeinerungen! Fiat justitia! Bedenken
wir, daß wir beim wahllosen Verdammen der bösen „Schulwissenschaft
" auch unsere Richerts und Lombroso's
treffen und so das Kind mit dem Bade ausschütten.
Welchen Eindruck muß es auf einen unparteiischen Leser
der okkultistischen JPrebse machen, wenn er da liest, wie
der bösen Wissenschaft von dem betreffenden Herrn Autor
selbstbewußt zum 1001. Mal vorgerückt wird, daß es einmal
eine Gelehrtenkommission gegeben hat, welche die
Möglichkeit des Meteorfalles oder der Fortbewegung der
Lokomotive auf Schienen leugnete? Von welcher Geistesarmut
zeugt es, in solchem alten Brei immer wieder von
neuem herumzurühren! Wer die Wissenschaft und ihre
echten Vertreter kennt, der weiß, wie bescheiden sie ist
und daß sie solcher Erinnerungen wahrhaftig nicht bedarf.
Ist es ja doch gerade die Erkenntnis der Trügerischkeit
unserer Sinne und unserer eigenen Wahrnehmungen, die
den Gelehrten so schwer zugänglich für mediumistische
Beobachtungen macht, die ihn nur voll Zögern und Bedenken
sagen läßt: „das ist sott, „das habe ich ermittelt*.
Man lese doch die Werke unserer wirklich großen Gelehrten
, um zu wissen, wie diese stets bescheiden ihre eigene
Meinung als „subjektiv" erklären und von den Schlußfolgerungen
, welche sie aus ihren Beobachtungen ziehen,
selten etwas anderes aussagen, als daß sie gerechtfertigt
„scheinen*. Wenn nach dieser Richtung mancher Verfasser
seinen Ton gegenüber der Wissenschaft als solcher etwas
anders stimmte, so könnte das der Sache des Okkultismus
nur dienlich sein. Dabei bliebe es dem Betreffenden unbenommen
, mit einem einzelnen Gegner des Okkultismus,
wenn dieser es persönlich verdiente, scharfe Abrechnung
zu halten. Ja, er würde ihm dabei vielleicht sogar nachzuweisen
imstande sein, daß er bei seinem Angriffe auf den
Okkultismus gegen die Gesetze der wahren Wissenschaft
selber verstieße. Also ich fasse das Gesagte kurz zusammen
: Keine Schonung der Gegner, aber Zurückweisung
derselben in würdiger Form!
Keine Feindschaft gegenüber der Wissenschaft
als solcher, vielmehr Durchtränkung des Okkultismus
selber mit demGeiste echter Wissenschaf
tlichkeit! Das ist der Weg, der es der Wissenschaft
möglich macht, zu uns in Beziehung zu treten, sei
es im redlichen Kampf der Geister, sei es Hand in Hand
zu gemeinsamer Ausdehnung menschlicher Erkenntnisse und
menschlicher Höherentwicklung. — (Schluß folgt.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1909/0652