Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 683
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Literaturbericht.

683

Literaturbericht.

Nachstehend besprochene Werke sind zu Originalpreisen durch die Buchhandlung
von Oswald Matze, Leipzig, Lindenstraße 4, zu beziehen.

Bücherbesprechung.

Die Revision des Taktes: Freiheit, Persönlichkeit und Herrschaft des
Geistes. Praktische Philosophie, Psychologie und Soziologie von
Hans v. G e r s d o r f f. R. Voigtländer's "Verlag. Leipzig 1909.
(X + 374 S. 80. Preis 5 M.)

Es ist sehr schwer, in der Kürze, über Gegenstand und Zweck
dieses Buches Auskunft zu geben. Überdies erklärt es der Verf.
für „nicht angängig, einzelne Teile seiner Ansichten zur Kritik
herauszureißen, ohne den ganzen Kreis der Ideen zu berücksichtigen".
Um aber diesen Ideenkreis überblicken zu können, wäre ein sorgfältiges
Studium des Buches erforderlich, das sehr gedankenreich,
aber &ueh sehr wortreich ist, obwohl der Verf. immer bedauert,
daß er nicht ausführlicher werden könne Zudem ist die Darstellung
dem Verständnisse seiner Ideen nicht besonders förderlich. Der
Ausdruck ist ziemlich gesucht; oft gefällt er sich in kurzen, kaum
zur Satzform ausgebildeten Wendungen, oft aber auch in langen,
verwickelten Sätzen, mit sonderbaren Wortbildungen und allerhand
Fremdwörtern, französischen und englischen Phrasen, die an
mangelhafter Rechtschreibung leiden. „Der Aspekt ist frei* — das
ibt die Maxime, die für die Revision des Taktes, für die Reform des
persönlichen Auftretens und des gesellschaftlichen Verkehrs maßgebend
sein soll: sie will etwa sagen, daß jedermann berechtigt,
daher auch verpflichtet sei, frei und unbefangen um sich zu blicken,
sich seine Umgebung ihrer „Erscheinung* nach anzueignen — wohl
bemerkt, nur der Erscheinung nach, nicht auch „das Ding an sich*,
wie es der Verf. mit sehr fragwürdiger Umdeutung des Kant'sehen
Terminus auszudrücken beliebt. Doch ist darauf nicht etwa eine
Lehre vom Übermenschen gegründet; im Gegenteil, es wird sehr
entschieden die freie Entfaltung der Persönlichkeit für Menschen
jedes Standes, für Männer, wie für Frauen gefordert. Es wird
untersucht, wie weit (oder im allgemeinen wie wenig weit) dieses
psychologische Problem in Frankreich, England und den Vereinigten
Staaten, vor allem aber in Deutschland bisher beachtet und seiner
Lösung entgegengeführt und wie es in den oberen und unteren Gesellschaftsklassen
, in Familie und Schule zu fördern sei. — „Im
Bewußtsein der Einheit mit dem Ganzen und mit Erkenntnis der
sie bedingenden und ermöglichenden Gesetze soll das Individuum
sich selbst aufbauen;* nur dadurch kann es helfen, den neuen Geist
zu erwecken, die neue Gesellschaft herbeizuführen — allmählich
herbeizuführen; denn „der alte und der neue Geist werden nun
längere Zeit neben einander hergehen*. Es ist ein eigenartiges
Buch, diese „erste Arbeit44 seines Verfassers, die er dem deutschen
Volke und dem Globus überhaupt gewidjnet hat* — ein Werk, das
trotz mancherlei Sonderbarkeiten eine anregende und lohnende
Lektüre bietet. Der Verleger, der es sehr ansprechend ausgestattet
hat (auch mit Abbildungen in wohltuend klarer Umrißzeichnung)
erklärt sich seinerseits mit dem Inhalte nicht völlig einverstanden,
hebt aber auch „die außergewöhnliche Originalität und suggestive
Kraft dieses von langjähriger Welterfahrung eingegebenen Werkes*
hervor. Wernekke.

Die vierte Dimension: Skizze einer Theorie von Dr. Max Z erb st.
München 1909 Max Steinebach, Buch - und Kunstverlag. 51 S.
Klein 8°. Preis eleg. kart. 1 M.


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