Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 721
(PDF, 214 MB)
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Peter: Schallende Tritte an der Grenze einer andern Welt. 721

Dame, „daß dies Schiff verloren ist? Es muß untergegangen
sein, seit sechs Monaten hat man nichts mehr
von demselben gehört."

Im nächsten Fall finden wir ein neues Element eingeführt
. „Mrs. S—, welche im Juli 1856 in Rom wohnte,
erzählte mir — so berichtet Dale Owen —, daß sie am 30.
des genannten Monats träumte, daß ihr ihre Mutter, welche
schon mehrere Jahre tot war, erschienen sei, ihr eine Haarlocke
gegeben und gesagt habe: „Bewahre diese Locke
sorgsam auf, mein Kind, sie ist von deinem Vater; die
Engel werden ihn morgen von dir abberufen." Als Mrs.
S— erwachte und sich des Traumes erinnerte, erfaßte sie
eine solche Angst, daß sie sofort nach London, wo sich ihr
Vater aufhielt, telegraphierte, um sich nach seiner Gesundheit
zu erkundigen. Es kam nicht sogleich Antwort; dann
aber wurde mitgeteilt, daß ihr Vater am selben Morgen
um 9 Uhr gestorben sei. Später erfuhr Mrs. S—, daß ihr
Vater sich zwei Tage vor seinem Tode eine Locke abschnitt
und dieselbe einer seiner anwesenden Töchter mit
der Weisung gab, sie ihrer Schwester in Rom zu senden.
Der Mann litt an einem chronischen Übel, allein die letzten
Nachrichten über sein Befinden hatten günstig gelautet und
zu der Hoffnung berechtigt, daß der Leidende noch manche
Jahre leben werde."

In diesem Beispiele treffen zwei Umstände zu: erstens
der Todestag und zweitens die Haarlocke, eine Tatsache,
welche dem Zufall viel Wahrscheinlichkeit nimmt.

Abercrombie erzählt folgenden beglaubigten Fall, in
welchem ebenfalls zwei Dinge genau vorhergesehen werden :
Ein Geistlicher, welcher aus der Umgebung nach Edinburg
gekommen war, schlief in seinem Gasthof ein und träumte,
ein Feuer und in demselben eines seiner Kinder zu sehen.
Aufgewacht, eiJte er sofort heim. Von weitem sah er sein
Haus in Flammen stehen und er kam gerade recht, eines
seiner Kinder zu retten, das man in der Verwirrung in gefahrvoller
Lage zurückgelassen hatte. Abercrombie bemerkt
hierzu, daß er, ohne in solchen Fällen die Möglichkeit
einer übernatürlichen Mitteilung in Frage zu ziehen,
denke, daß der Vortall auf natürliche Weise erklärt werden
könne; die Quelle liege in der väterlichen Sorge, welche
vielleicht durch die von ihm schon öfters beobachtete Sorglosigkeit
der sieb allein überlassenen Dienstboten gesteigert
wurde. Man kann dies zugeben, aber es ist klar,
daß das Eintreffen zweier Umstände — des Feuers und
der Gefahr des Kindes — viel zu ungewöhnlich ist, als
daß es einem einfachen Zufall zugeschrieben werden könnte.

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