Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
36. Jahrgang.1909
Seite: 734
(PDF, 214 MB)
Bibliographische Information
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734 Psych, Studien. XXXVI. Jahrg. 12. Heft. Dezember 1909.)

Crookes, Wallace, Hellenbach etc. berichten und die ich
auch zum Teil selbst erlebt habe, für das Vorhergehende,
wie für das Folgende voraussetze), dann könnten wir wohl
wissen, daß sich unsere Individualität, so wie wir sie an uns
und anderen nach und nach durch Erfahrung kennen
lernen, nach dem Tode nicht einfach erhält, auch nicht
durch einen bloßen Übergang eines grobstofflichen in einen
feinstofflichen Zustand. Und das bestätigt uns nur der Spiritismus
; denn die Individualität des Spirits bild et sich erst unter
gewissen Bedingungen, war aber vorher nicht vorhanden.
Was vorher vorhanden war, darüber sagt die Erfahrung
nichts und darauf schließen zu wollen, heißt soviel wie
transszendieren. — Ferner könnten wir auch ohne die Erfahrung
des Spiritismus wissen, daß das Transszendentale
in uns überzeitlich ist, daß sich dieses erhält, wenn auch
nicht in Form von einzelnen Geisterindividuen (obgleich
die Metaphysik des natürlichen Menschenverstandes sich
das so vorstellt), daß dabei das Geistige, das sich in uns
bildet, nicht verloren geht, da es ja schon bei unseren Lebzeiten
in das andere Gebiet hinübergerettet wTird, wie wir
wohl wissen. Das lehrt uns zwar nicht die Spekulation
über das Körperliche, nicht der Raum, die Zeit, die Materie,
Kraft und Bewegung. Aber sobald wir unsere Gedanken
auf das Geistige richten, besonders durch den Ubergang
vom ersten zum zweiten, wird uns hierüber volle Klarheit.
Vor allem die Moralphilosophie macht uns mit dieser Unsterblichkeit
bekannt, die darin besteht, daß das Was
unserer Individualität, dieses besondere Einzelne, das uns
von anderen trennt, vergeht, ohne daß der Kern des durch
jenen Apparat Gebildeten verloren geht, der vielmehr im
Uberobjektiven aufbehalten wird. Ich erinnere ausdrücklich
daran, daß dies die Sprache vor dem letzten wichtigsten
Schritt ist, der oben beschrieben worden ist, und daß dieser
die Bedeutung und das Wie der Unsterblichkeit erst völlig
erschließt. Das alles wissen wir also auch ohne Spiritismus,
und es wäre traurig bestellt, wenn dem nicht so wäre.

Erhalten wir uns auf dem Standpunkte, der dem
letzten Schritt vorhergeht! Was nun die Grundtatsache
des Spiritismus uns bietet, ist eine Vervollkommnung jenes
Bildes von der Seite des rein Objektiven her, die zu begrüßen
ist, da nur durch einen solchen ersten Anstoß neue
Gedanken entstehen. Das Bewußtsein wird durch seinen
Inhalt vervollkommnet; nach welcher Seite hin ist es für
den Spiritismus zu eng geworden ? Das, was an uns sterblich
ist und was nicht, wissen wir ohne ihn, dagegen deckt
er eine ganz neue Beziehung zwischen diesen beiden Teilen


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