Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 6
(PDF, 209 MB)
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6 Psychische Studien. XXXVIL Jahrg. 1. Heft. (Januar 1910.)

Der Kritiker unterwirft das in den „Annales* veröffentlichte
Bild der „kleinen Stasia* einer genauen Prüfung.
Die erste Frage betrifft selbstverständlich die ungefähre
Größe des Modells, d. h. der Person, welche zu dem Bilde
gesessen hat, wenn kein Betrug im Spiele ist. Nach den
Angaben, welche Dr. O. über die verwendete Linse, deren
Brennweite, ferner über die Einstellungs - Distanz usw. gemacht
hat, errechnet sich aus den Ausmaaßen des Gesichtes
des Porträts für das Modell die Dimension vom Kinn bis
zur Stirne (einschließlich) 71 Millimeter! „Das ist/ sagt
de Fontenay sehr richtig, „nicht das Gesicht eines Kindes,
sondern einer Puppe, einer sehr kleinen Puppe." Der
ganze Kopf würde sonach ungefähr 80 Millimeter (? P.)
Höhe besitzen und nach dem griechischen Kanon würde
die ganze Gestalt das achtfache dieses Maßes zeigen, also
64: Zentimeter. Merkwürdigerweise ist das die ungefähre
Größe, welche das Medium selbst für die kleine Stasia angegeben
hat! De Fontenay suchte nun eine Statuette, welche
diesen Ausmaaßen entsprach, umhüllte sie in ähnlicher
Weise und nahm eine Photographie in der gleichen Entfernung
auf, wie dies bei Stasia der Fall war. Der Vergleich
der Bilder ergab vor allem, daß in dem Bild der
Stasia alles gleichmäßig flau ist, und deshalb glaubt
de Fontenay, daß hier nicht die Photographie eines rundmodellierten
Objektes vorliegt, sondern jene einer Zeichnung.*
Auf 50 Zentimeter Einstellung verrät sich der kleinste
Unterschied in einem nicht ganz ebenen Gegenstand (infolge
der verschiedenen Entfernung vom Objektiv). Was
im Brennpunkt liegt, d. h. in der richtigen Einstellung, das
wird scharf gezeichnet; alles übrige ist mehr oder weniger
flau, da es entweder zu weit entfernt oder zu nahe am Objektiv
sich befindet. Diese Erscheinungen treten aber an
dem Bilde der Stasia nicht auf. Man könnte einwenden,
daß das Modell überhaupt nicht genau auf 50 Zentimeter
eingestellt war, allein dies ändert an der Sache nichts: auf
so kurze Entfernungen ist eine Flauheit des Bildes in allen
seinen Einzelheiten nur möglich, wenn das Modell eine
Zeichnung ist. (Mr. de Fontenay geht hier zu weit; tatsächlich
ist das Bild der Stasia nicht durchweg flau. P.)
Ein anderer Punkt: das Bild der Stasia ist vollkommen
harmonisch und man sieht auf demselben nicht die schrecklich
große Nase, welche alle Porträts verdirbt, die zu nahe
photographiert werden. Der Photograph weiß, daß sich
ein Gesicht wenigstens 4 Meter vor dem Apparat befinden
muß, und die kleine Stasia hätte mindestens 1,75 Meter
entfernt sein müssen.


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