Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 11
(PDF, 209 MB)
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Peter: Das Bild der kleinen Stasia und die Skeptik.

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dino (ohne zu photographieren) ein Profil von „John* gesehen
, das absolut den Eindruck einer flachen Silhouette
machte.*) De Fontenay vermutet, daß die Materialisation
eines flachen Gegenstandes leichter ist, als die eines Körpers,
und daß nur starken Medien letztere gelingt. Ich halte es für
wertlos, sich weiter in diese Spekulationen zu vertiefen, so
lange uns der Vorgang der Materialisation überhaupt ein
ungelöstes ßätsel ist. Meine unmaßgebliche Ansicht aber
geht dahin, daß es sich im Falle der Stasia nicht um
Formen des Unterbewußtseins, um Ideoplastik und auch
nicht um einen Doppelgänger handelt, sondern um die
Materialisationserscheinung eines „Wesens"
oder, wenn man will, eines „Geistes", eines „Spirits". Ich
stimme Broiferio bei, wenn er an die beständige Lüge und
das immerwähreude Romanspielen des Unterbewußtseins
nicht glaubt. Ich glaube, daß es Wahrheit ist, was die
kleine Stasia sagte und mitteilte. Daß unser gegenwärtiges
Wissen manches dabei ungeheuerlich, lächerlich und mit
unseren Kenntnissen nicht vereinbar findet, ist kein Beweis
gegen die spiritistische Hypothese. Die Größe — besser
gesagt die Kleinheit - des „Wesens" ist von keiner Bedeutung
für den, welcher die Geschichte der Materialisationen
kennt. Ich erinnere nur an den kleinen Spirit
„Pocka", von dem Dr. ßöbert Friese erzählt.**) Nach der
spiritistischen Erklärung hat der Vorgang des
Photographierens sich so abgespielt, wie die kleine Stasia
berichtet. Sie saß auf dem Stuhl, die Dimensionen stimmen
völlig zu ihrer kleinen Gestalt; sie erzeugte das Licht
selbst, ein Licht, das wir mit „medianim" bezeichnen, aber
nicht kennen, das sich auch nicht in irgend eine Kategorie
unserer Lichtquellen einreihen läßt Ihre Gestalt hatte die
Kleine nur teilweise materialisiert. Für das flaue, flache
Aussehen des Gesichtes fehlt die Erklärung; vielleicht ist
es eine Folgeerscheinung der Lichtquelle, vielleicht auch
die schon berührte Flächenmaterialisation.

Ich begreife vollständig, daß die spiritistische Erklärung
nicht nach jedermanns Geschmack ist und verstehe vollkommen
, daß die offizielle Wissenschaft sich entsetzt ob solchen
„Unsinns", wie sie schlankweg sagen wird; allein letztere
hat auch für ihre Hypothesen nicht die leisesten Beweise.
Wie sagt Dr. O.? „Geheimnis!" Ich ziehe aber die
einfachste Erklärung vor, besonders wenn kein ver-

*) Ein ähnliches Profil wurde seinerzeit in BLuce e Ombra*
veröffentlicht. Peter.

**) Dr. Friese: „Stimmen aus dem Eeich der Geister", 1905,
Leipzig, Oswald Mutze, S. 267 ff. P.


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