Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 31
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Clericus: Ein oberbayerisches Pfarrhaus als Spukhaas. 31

Seele. Diese Träumereien aber machten weder ihn noch
andere besser, ebensowenig wie seine Geheimnisse. Darufia
vergaß ihn die Mitwelt schnell. -

Und die Nachwelt, die sein Andenken der Vergessenheit
entriß? Was veranlaßte sie dazu? Der von allen
ungelösten Rätseln ausgehende Reiz! Selbst wenn wir uns
über ihre Unlösbarkeit klar sind, so lockt es uns dennoch,
wieder und wieder zu versuchen, das Unmögliche möglich
zu machen. So kann es kommen, daß von allem Mysteriösen
angezogene Naturen sich immer aufs neue mit dem Grafen
St. Germain beschäftigen und seine Persönlichkeit, an der
nichts Verborgenes ist, als sein Herkommen, mit den
Schleiern des Geheimnisses umgeben und ihm Kräfte,
Eigenschaften und Vermögen zuschreiben, von denen er
selbst nichts wußte, die zu besitzen er selbst niemals behauptet
hat und auch nicht behauptet haben würde. Es
gibt Menschen, deren Verehrungsbedürfnis einen Abgott
braucht, deren bedingter Skeptizismus in religiösen Dingen
sie aber treibt, das Anbetungsobjekt außerhalb des gewohnten
Ideenkreises zu suchen. Sie verfallen auf Persönlichkeiten,
wie St Germain eine ist, und schmücken dieses Idol mit
allem, was nur Legende und Phantasie herzugeben gewillt
sind. Vor der nüchternen Prüfung aber hält das bunte
Gewebe nicht stand. D#s angedichtete Adeptenkleid fällt
von den Schultern des Grafen von St. Germain und es
bleibt nichts, als eine arme, im Dasein untergetriebene
Seele, die ihre nicht über das Allbekannte hinausgehenden
chemischen, bezw. alchymistischen Kenntnisse verwertete, um
sich hochmögende Gönner zu erwerben, damit diese für ihres
Leibes Nahrung und Notdurft sorgten, und die, um über
die Kläglichkeit eines solchen Lebens sich zu täuschen, an
selbstgesehaffentn Phantasmen sich berauschte.

Ein oberbayerisches Pfarrhaus als Spukhaus.

Von Dr. Joh. Clericus.

I.

Im Juni v. J. machte mich einer meiner Kandidaten,
der mein Interesse für den Okkultismus kannte, darauf
aufmerksam, daß das Pfarrhaus zu W., das ehemals dem
Augustinerchorherrenstift zu G. inkorporiert war, in der
ganzen dortigen Gegend als Spukhaus bekannt sei, und erzählte
mir einige Vorkommnisse, die so auffallend waren,
daß ich beschloß, der Sache näher nachzugehen. Zunächst
befragte ich einen mir bekannten hochgebildeten Geistlichen
, der etwa sieben Stunden von W. entfernt wohnt,


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