Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 32
(PDF, 209 MB)
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32 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1910.)

ob er etwas von der Sache wisse. Die Antwort war eine
bejahende. Der Geistliche hatte davon gehört durch einen
Kooperator (Kaplan), der seinerseits die Mitteilungen aus
dem Munde des früheren Pfarrers zu W. hatte. Darnach
vernehme man im Pfarrhause zu W. oft tappende,
schlürfende Schritte im oberen und unteren Korridor;
Türen würden heftig zugeschlagen, obwohl die Fenster geschlossen
und kein Luftzug vorhanden sei etc. Als besonders
charakteristisch wurde die Tatsache angeführt, daß
sich diesem früheren Pfarrer zu W. (der nunmehr eine
andere Pfarrstelle inne hat) wiederholt ein schwarzer
Schatten gezeigt habe, der den Pfarrer auf Sterbefälle in
der Gemeinde aufmerksam machte. So habe dieser Geistliche
eines Tags die Mahnung des Geistes erhalten, sich
ungesäumt mit den Sterbesakramenten auf den nach der
Brücke über den I. führenden Weg zu machen. Der
Priester hatte erst wenige Kilometer zurückgelegt, als ihm
ein Arbeiter entgegenkam, der ihn bat, seinem soeben von
einem schweren Unfall betroffenen Kameraden geistlichen
Beistand zu leisten. Der Arbeiter sei nicht wenig erstaunt
gewesen, den Geistlichen bereits, mit allem Nötigen ausgerüstet
, auf dem Wege zur Unfallstelle zu finden. Auch der
verstorbene Münchener Erzbischof v. Thoma habe von
diesen Vorfällen zu W. Kenntnis gehabt und die Erlaubnis
zur Vornahme des Exorzismus gegeben, der jedoch ohne
Erfolg blieb. Desgleichen habe auch der heuer verstorbene
Erzbischof v. Stein die Sache gekannt und auf eine
sogen, natürliche Erklärung verzichtet.

Ich wandte mich nun direkt an den früheren Pfarrer
zu W. und bat um Aufschluß. Leider gehört aber dieser
geistliche Herr zu jenen Leuten, die für ihren Ruf fürchten
(er ist auch Distriktsschulinspektor!), wenn sie in den Verdacht
des Geisterglaubens kommen. Seine Antwort vom
26. Juli d. J. lautete ausweichend. Es sei so schwer,
die Erlebnisse in W. niederzuschreiben, weil Wahrheit und
Spiel der Phantasie nicht immer leicht auseinandergehalten
werden könnten; er würde lieber mündlich „die so heikle
Angelegenheit* mit mir besprechen. Im übrigen verweise
er mich auf einen Akt in der Pfarreirepositur W. (im historischen
Fach), wo sein Vorgänger seine Erlebnisse aufgezeichnet
habe. Ich erklärte mich daraufhin bereit, ihn
persönlich aufzusuchen, erhielt aber keine Antwort mehr.
Unterdessen hatte ich mich aber auch brieflich an den
jetzigen Pfarrer von W. gewandt, der mir unter dem
13. Juli folgendes schrieb: „Ob in meinem Pfarrhofe außerordentliche
Dinge geschehen? Ich weiß nur zwei: 1) Es


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