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v. Klinckowstroem: Zum Problem der Wünschelrute. 51
Wasser führen könne, man vielleicht auf 200 Meter Tiefe
Mineralwasser finden würde. Der in meiner und in Gegenwart
anderer Herren einige Wochen später wieder an Ort
und Stelle anwesende Herr von Bülow erklärte nach wie
vor das Vorhandensein des von ihm angesagten Wassers.
Ich habe daraufhin im Auftrage und auf Kosten des Herrn
von Bülow-Bothkamp die Weiterbohrnng vorgenommen
und auf 38 Meter Tiefe eine reichlich wasserführende
Schicht erbohrt, was das von mir angestellte 12 stündige
Pumpen ergab. Einige zufällig anwesende Gemeinderatsmitglieder
haben sich von dem Vorhandensein einer reichlichen
Wassermenge überzeugt. Somit und in besonderer
Berücksichtigung der Tatsache,, daß Herr Landrat von
Bülow sich ausdrücklich auf kein bestimmtes, jedoch größeres
Wasserquantum festgelegt hatte, hatte die Bohrung nicht
mit einem „vollen Mißerfolg44, sondern mit einem Erfolg im
Bahmen der Ansage geendigt. Nicht die Menge des Wassers,
sondern der hohe Gehalt des Wassers an Eisen, worüber
ein amtliches chemisches Gutachten vorliegt, war der Grund
der Einstellung der Bohrung. Herr von Bülow bemerkte,
und ich stimme mit ihm darin überein, daß das Bohrloch
die erschlossene Wasserader nicht richtig und in seiner
Mitte erfaßt hat. Es sei bemerkt, daß das Bohrloch in
seinem Ende nur noehy 14 Zentimeter lichte Weite hatte/
Derartige Zeitungsnotizen, die leicht tendenziöse Färbungen
erhalten, sind, wie man sieht, mit Vorsicht aufzunehmen.
Telepathisches Phänomen ?
Uber die Experimente eines Herrn E. B e 11 i n i in Stuttgart
schreibt dem dort erscheinenden „General-Anzeiger des
Neuen Tagblattstf (Nr. 286 vom 7. Dez. 09) ein skeptischer
Arzt F____r [Stadtdirektionsarzt Fauser?—Red.], welcher
der Separatvorstellung am 27. Nov. beiwohnte, folgendes:
„Die bei der Sitzung Anwesenden haben Vorgänge zu
sehen bekommen, die sicher das höchste Interesse, auch in
in wissenschaftlicher Hinsicht, erwecken, wenn sie auch
keine Veranlassung geben, die Grundlagen unserer Weltanschauung
einer Revision zu unterziehen. Der Schreiber
dieser Zeilen kann sich erinnern, vor mehr als 20 Jahren
den Cumberland'schen Sitzungen hier beigewohnt zu haben;
er hat damals (im „ Staatsanzeigertf) eine wissenschaftliche
Erklärung dieser Vorgänge zu geben versucht, die im
wesentlichen wohl das Richtige getroffen hat und auch auf
die Demonstrationen des Herrn Bellini wohl zutrifft, wenn
auch ohne weiteres zugegeben werden muß, daß die letzteren
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