Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 56
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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56 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1910.)

Verhandlungstermins in der Mißhandhmgsaffäre war der
junge Malcharczyk spurlos verschwunden. Im Dorfe hieß
es, daß Malcharczyk, der ewigen Streitigkeiten mit seinem
Stiefvater müde, nach Köln a. Rh. gegangen sei, wo sein
Bruder Polizeibeamter ist. Aber Woche auf Woche verging
, ohne daß eine Nachricht von ihm eintraf. Inzwischen
wirtschaftete der alte Przybilla mit seinen beiden Söhnen,
seinem Schwager und dessen Enkeln lustig auf dem Gute
weiter und tat, als ob nichts geschehen sei. Nur die verlassene
Braut dachte mit Schmerzen an den verschwundenen
Malcharczyk und konnte sich über sein Verschwinden nicht
trösten. Da träumte sie in einer Nacht, der
Malcharczyk klopfe ans Fenster und sagte zu
ihr: er könne nicht zu ihr kommen, weil er in
einer Sand- und Kiesgrube vergraben sei. Sie
solle nach ihm suchen gehen, sie werde ihn
schon finden. Das bedrückte und geängstigte Mädchen
machte sich darauf am folgenden Tage auf den Weg zu
einem Gendarm, dem die Sache wichtig genug erschien, um
ihr nachzugehen. Im Verein mit dem Wachtmeister Lindau
und dem Oberwachtmeister HeUbing verhaftete er zunächst
den alten Przybilla, nachdem sich dieser über den Verbleib
seines Stiefsohnes nicht in zufriedenstellender Weise
erklären konnte. Bei einer Haussuchung in der Wohnung
Przybilla's fand man die Werktagskleidung des verschwundenen
Malcharczyk, welche Spuren von Nässe zeigte. Das
jüngste Kind Przybilla's äußerte auf die Frage nach dem
Verbleib des Stiefbruders: „Ich würde schon sagen, wo
Nikodem ist, ich fürchte mich aber vor dem Vater.Ä Auch
ein zweites Kind Przybilla's äußerte sich in ähnlichem
Sinne. Nun ging man auf die Suche in den benachbarten
Kies- und Sandgruben. Am Himmelfahrtstag 1908 befanden
sich der Totengräber des Ortes und ein Bauer
Strzudulla auf der Suche, als sie am Nachmittage an der
Sandgrube neben der Pawlau - Mosurauer Chaussee ankamen
. An einer Stelle sahen die Beiden frischaufgeworfenen
Sand, obwohl die Grube in der letzten Zeit nicht mehr benutzt
worden war. Der Totengräber nahm eine Stange
und bohrte sie in den Sand hinein. Als sie etwa dreiviertel
Meter tief gekommen war, bemerkte er einen Widerstand,
der beim Aufstoßen federte. Dies kam ihm verdächtig vor
und er grub im Verein mit StrzuduJla nach, bis er auf
einen Sack stieß. Beim Offnen erblickten die Männer zu
ihrem Entsetzen eine blutleere Leiche, deren Kopf abgeschnitten
war. Ebenso waren die beiden Beine dicht über
dem Knie abgehackt. Die sofort benachrichtige Behörde


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