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Literaturbericht.
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Strada dem gleichen Einwand begegnet und habe dargetan, daß
weder Psychologie, Logik und Eeligionen, noch die physikalischen
Wissenschaften die Metaphysik ersetzen könnten. Diese sei eine
durchaus selbständige Wissenschaft. Um aber auch den Titel einer
Allgemeinwissenschaft zu verdienen, müßte sie neutral und allgemein
sein, und dies träfe in der Tat für die Metaphysik zu. Sie
habe keine der besonderen Eigenschaften der einzelnen Wissenschaften
, wohl aber alle allgemeinen Qualitäten derselben. Verf.
definiert die Metaphysik als die Kenntnis der allgemeinen Eigenschaften
der Antinomien.*) Das Studium der Abstraktion ist und
bleibt der Gegenstand der Metaphysik. Deshalb ist diese die wahre
Allgemeinwissenschaft, die Wissenschaft aller Wissenschaften, welche
das Wesentliche alles Wissens umfaßt und es zur Einheit verbindet.
Für alle okkulten Wissenschaften aber wird die Metaphysik als die
Lehre von den „Zusammenhängen*4 der gemeinsame Bindestrich.
Die Wissenschaft der Beziehungen gründet sich auf die „ allgemeine
Analogie* und iät daher mit der Metaphysik aufs engste verbunden.
Freudenberg - Brüssel.
Zeits chrif ten übersi cht.
Zeitschrift für Spiritismus und verwandte Gebiete. Leipzig, O. Mutze.
Jahrg. Nr. 41 — 52. — Begründung des Spiritismus aus der
Bibel. — Stead's spiritistisches Büro. — Haben wir von dem
Osten zu lernen? — Spiritistische Experimente als Beweise für
das Fortleben nach dem Tode. — Bei dem Malmedium Machner.
— Zur materialistischen Weltanschauung. — C. Lombroso aus
dem Diesseits geschieden (mit Bildnis). — Die Entwickelung der
transszendentalen Photographie. — Adelma und Oedön Vay. —
Über Magnetismus, Somnambulismus und Mediumität. — Der
Kernpunkt der Sache. — Wieder ein katholischer Traktat. — Der
Mann mit dem sechsten Sinn (der Norweger Emil Knudsen). —
Von der spiritistischen Bewegung. — Die Zukunft des Spiritismus
. — Die Weltensprache. — Der „Monismus* als Kulturgefahr
in spiritistischer Kritik. — Begründung der Feindesliebe. — Ein
westfälisches Prevorst. — Übersinnliche Begebenheiten aus nah
und fern.
Neue metaphysische Rundschau. Großlicbterf elde. 17. Jahrg. Suchende!
(Einleitung zu dem neuen Bande). — Helen Keller (mit Bildnis).
— Das Kabirengeheimnis. — Das Atmen der Erde. — Der Wahrträumer
. — Hatha-yoga-pradipika (Erleuchtung über die Büßerpraxis
). - Eundschau. — Bücherschau.
Die Übersinnliche Welt. Berlin. 17. Jahrg. Nr. 10—12. —-Der Apport
in Sage und Legende. — Neue Beobachtungen von Dr. Ochoro-
wicz. — Charles Bailey in Melbourne. — Die Wünschelrute. —
Der Okkultismus dringt siegreich vor. — Ein merkwürdiger Fall
von Spiegelschrift (unwillkürliche Leistung eines Schulmädchens).
— Zwei Sitzungen mit Frau Ivens. — Die Verhaftung des
„Mediums* Abend. — Das Verkehrsbüro mit dem Jenseits. — C.
*) Um zu verstehen, was der Verf. unter „Antinomien** begreift, müssen wir auf
Strada zurückgehen, der sagt: „Die Antinomien sind rier die direkten Gegensätze,
nicht der Vernunft, nicht der Dinge, nicht der Zahlen, sondern an und für sich wie die
Eigenschaften des Dreiecks, der Elektrizität unabhängig von den Wesen und dem
Gedanken sind, der ie hegreift. Es sind das die Gegensätze im isolierten Zustand,
sog. Abstrakte. Die metaphysische Phänomenologie wird durch diese Worte festgelegt.
Zweifellos sind die Antinomien eine Äußerung des Alls. Darum sind es Wirklichkeiten
, weil sie so oft existieren, als es Tatsachen gibt." — Referent.
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