Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 102
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0106
102 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1910.)

des Malers, der die Linienführung in seiner Hand hat.
Alles in allem: der Traum ist sehr merkwürdig, er ist vollkommen
beglaubigt und alle Umstände und auch die Zeiten
fallen mit der Tatsächliehkeit des Mordes zusammen."
Soweit der Berieht des Dr. Carl von.

Dale Owen sagt bei Besprechung dieses Falles u. a. :
„Es war natürlich, daß der Reisende, nachdem er unmittelbar
vor dem Einschlafen an seinen Bruder geschrieben
hatte, nun von seinem Bruder träumte. Aber war es —
in der gewöhnlichen Bedeutung des Wortes genommen —
natürlich, daß jeder Zug dieser nächtlichen Missetat, die in
England begangen wurde, zur selben Zeit in einer Vision
der Nacht von einem Seemann gesehen wurde, dessen Schiff
an der Insel von St. Helena schwamm?" Dale Owen stellt
die Einzelheiten des Traumes und des Mordes einander
gegenüber und sagt mit Becht, daß eine größere Überein stimmung
nicht leicht gefunden werden kann. Schon der
Vorfall mit dem zweimaligen Versagen der Pistole spricht
für sich selbst. Alles zusammen genommen, erhält man
hier einen Beweis von euklidischer Überzeugungskraft, daß
von „Zufall" nicht gesprochen werden kann. Daß die Lage
des Hauses nicht stimmte, kann hierin nichts ändern, da
wir wissen, daß die Tätigkeit, welche wir gewöhnlich übernatürlich
nennen, Wahrheit mit Irrtum mischt und daß das
sog. Hellsehen, wenn auch noch so merkwürdig, doch
unsicher und täuschend ist. —

Ein anderes Beispiel von Fernsehen im Traum
ist folgendes: Im Winter 1835—36 war ein Schooner im
oberen Teil der Bai von Fundy, nahe bei Dorehester,
zehn Meilen vom Flusse Pedendiae eingefroren. Den Befehl
führte der jetzige Kapitän Clarke. Seine Großmutter, der
er sehr zugetan war, lebte damals, soweit er wußte, gesund
und wohlbehalten in Lyme-Regis, in der Grafschaft Dorset
in England. In der Xacht des 17. Februar 1836 hatte
Kapitän (larke an Bord des Schooners einen so lebhaften
Traum, daß es einen tiefen Eindruck auf den Mann machte.
Er träumte, daß er in Lyrne-Regis wäre und das Leiehen-
begräbnis seiner Großmutter sähe. Er merkte sich die
Hauptpersonen des Zuges; er beobachtete, wer das Bahrtuch
hielt, er sah die Leidtragenden und ihre Reihenfolge, in
der sie schritten, und erkannte deutlich den diensttuenden
Pastor. Er traf den Zug, als er sich dem Eingang zum
Friedhof näherte und ging mit zum Grabe. Er dachte im
Traume, daß das Wetter stürmisch sei und der Boden naß,
wie nach heftigem Regen, und er bemerkte, daß der starke
Wind das Bahrtuch teilweise vom Sarge wehte. Der Fried-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0106