Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 109
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Iiiig: Gedankenübertragung.

109

hervorgeholt, aber zu meinem Staunen merkte ich, daß es
nicht diejenigen waren, die ich dem betreffenden Herrn
übergeben hatte. B. wußte indessen alsbald, was in mir
vorging, denn er warf die Schlüssel weg und suchte weiter.
Inzwischen fiel mir ein, daß ich ihn in Gedanken an die
falsche Tasche dirigiert hatte. Ich wußte aber, daß sich in
dieser Tasche ein Ohrentrichter befinden mußte, weil dieser
im Verlauf des Experiments auch noch hervorgeholt
werden sollte, und ich ließ deshalb von dem Gedanken an
die Schlüssel ab und dachte an den Ohrentrichter, welchen
B. denn auch allsogleich herauszog und in den Mund des
genannten Herrn steckte. Das war nun allerdings ein
Fehler, denn ich hatte mir gedacht, der Trichter müsse in
das Ohr gesteckt werden. Während ich nun bei mir selbst
dachte, daß die Handlung nicht richtig ausgeführt sei,
wTurde B. irre und fragte, was ich mir gedacht habe; denn
er wisse, daß er in diesem Augenblick nicht dem Gang
meiner Gedanken entsprechend gehandelt habe. Nachdem
ich ihn aufgeklärt hatte, nahm das Experiment seinen Fortgang
. Ich dirigierte ihn jetzt in Gedanken zur linken
JRocktasche und ließ ihn aus dieser einen Schlüsselbund mit
sieben Schlüsseln herausholen. Während des Experiments
mit dem Ohrtrichter, wie überhaupt während des ganzen
folgenden Teils hatte B. meine Hand losgelassen und hatte
auch sonst absolut keine Fühlung mehr mit mir. Ich
stand zumeist hinter ihm und gab Obacht auf das, was er
tat. Ich dachte mir nun, er müsse aus dem Schlüsselbund
einen ganz bestimmten Schlüssel herausnehmen, der weder
durch seine Größe, noch durch seine Kleinheit etwas Auffälliges
hatte. B. hantierte nun vielleicht eine halbe Minute an
dem Schlüsselbund und zog dann auch tatsächlich den von
mir gedachten Schlüssel heraus. Als das geschehen war,
gab ich ihm in Gedanken den Befehl, den Schlüssel in die
obere linke Westentasche des auf dem Stuhl sitzenden
Herrn zu stecken, ein Befehl, der in wreniger als fünf Sekunden
ausgeführt war. Damit war ich mit den Aufgaben
fertig, die zu stellen ich mir vorgenommen hatte. Ihre
Ausführung nahm nur wenige Minuten in Anspruch.
Während der Experimente befand sich B. in einer Art
ekstatischem Zustand. Er stöhnte mehrfach, seine Augen
waren verglast und starr und der Schweiß trat ihm auf
die Stirne. War schon die verblüffende Schnelligkeit von
Interesse, mit der alle meine Aufträge, von denen nur
mein Freund, an dem die Handlungen vorgenommen
wurden, Kenntnis hatte, so war das noch interessanter,
wa* nur ich selbst gewahren konnte. Ich sah nämlich zu


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