Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 111
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0115
James: Psychologie.

111

essiert sind, mit Freuden begrüßen; denn es ist tatsächlich
ein Buch, das meisterhaft in die wissenschaftliche, genauer
naturwissenschaftliche Psychologie einführt und erstaunlich
viel und fruchtbare Anregungen gibt. Mit bewunderungswürdigem
Scharfsinn und mit meisterlicher Gewandtheit
rollt James Probleme auf und führt dabei den wissens-
durstigen Leser zu der Demut und Ehrfurcht, die mehr
berufen sind, in die Welt- und Menschengeheimnisse mit
Erfolg einzudringen, als unreife Selbstüberschätzung, verblendete
Einseitigkeit und bornierter Gelehrtendünkel.
James, der doch zu den umfassendsten und tiefsten Gelehrten
und Denkern gehört, hält mit der Wahrheit über
die vielgerühmten „ Ergebnissett, wie auch über die ^ voraus—
setzungsloseü Arbeit der wissenschaftlichen Forschung nicht
zurück. Er weist in der Einleitung mit Bestimmtheit darauf
hin, wie unbestimmt und revisionsbedürftig die Termini
und die „Tatsachen44 der einzelnen wissenschaftlichen
Disziplinen sind und noch lange bleiben werden, und wie
wenig die Psychologen gerade darauf stolz sein können, daß
sie naturwissenschaftliche Psychologie treiben,
da so die Hauptprobleme der Psyche nicht gelöst
werden, sondern Erkenntnislehre und Metaphysik erst ihre
tiefsten und letzten Wahrheiten gefunden haben müssen.

Zunächst beobachtet James die Empfindung (durch
Gesichtssinn, Gehörssinn, Tastsinn, Temperatursinn, Muskelsinn
). Dabei bemüht er sich, die anatomischen und physiologischen
Grundlagen der psychischen Erscheinungen
und den psychophysischen Parallelismus, so viel es zum
Verständnisse der Erscheinungen von Bedeutung ist, aufzuzeigen
, verschont aber den Leser mit trockenen, überflüssigen
Aufzählungen und Beschreibungen, die manche
Autoren der systematischen Vollständigkeit zuliebe nicht
unterschlagen mögen. Dasselbe gilt von den folgenden
Kapiteln: Bau des Gehirns, Funktion des Gehirns, einige
allgemeine A'erhältnisse der Nervenfunktion. Da er hierbei
gefunden hat, daß jede psychische Erregung im Gehirn eine
Entladungsbahn schafft, schließt er hieran die Betrachtung
der Gewohnheit, die auf der Bildung und Festigung solcher
Bahnen beruht. Darauf wendet er sich der ihm eigenen
Lehre vom Strome des Bewußtseinsa zu, die ihn berühmt
gemacht hat. Als besonders charakteristisch für James sei
daraus die Lehre von den „psychischen Obertönen" oder
von den rFransen* angedeutet. Wie James in seinem Bemühen
, auch Licht in die dunklen, unbestimmten und
doch merkbaren Bewußtseinszustände zu bringen, zwischen
ruhenden (sie seien in Kürze als „fixierte" bezeichnet), als


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0115