Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 113
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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James: Psychologie. 118

Anregung zum ernsthaften Studium dieser für die Psychologie
höchst wichtigen Phänomene zu geben. Leider ist ein
genaueres Eingehen auf dasWerk aus Ilaumgründen nicht möglich
; es seien die folgenden Kapitel wenigstens angedeutet, worin
James Aufmerksamkeit, denkendes Erfassen, Unterscheidung
, logisches Denken behandelt und bei Betrachtung des
letzteren (frei von allem trockenen, weitschweifigen Formalismus
) auf die pädagogisch wichtige Tatsache eingeht, daß
es keine absolut wesentliche Eigentümlichkeit für irgend
ein Ding gibt. Darauf spricht er über Bewußtsein und
Bewegung, ganz im Sinne der energetischen Weltauf-
fassung, daß alles Bewußtsein bewegungserzeugend ist; und
im nächsten Kapitel erörtert er seine berühmte Theorie der
Gemütsbewegungen, deren Charakteristikum die Behauptung
ist, daß die Ausdrucksbewegungen primär und gefühlserregend
sind

In den beiden letzten Kapiteln behandelt er Instinkt
und Willen, und im Schlußworte spricht er sich über
Psychologie und Philosophie aus, wobei er über die Psychologie
in ihrem gegenwärtigen Zustande urteilt: „ Das ist
keine Wissenschaft, das ist nur die Hoffnung einer Wissenschaft
," während er von den wirklichen Psychologen der Zukunft
sagt, daß sie aus innerer Notwendigkeit Metaphysiker
sein werden. Bis sie aber kommen, „ist der beste Weg,
wie wir ihr Kommen vorbereiten können, der, daß wir einsehen
, wie groß die Finsternis ist, in der wir tappen, und
daß wir nie vergessen, daß die naturwissenschaftlichen Annahmen
, die unseren Ausgangspunkt gebildet haben, provisorische
und revisionsbedürftige Dinge sind." —

Damit sei das Werk allen denkenden und forschenden
Mensehen aufs wärmste empfohlen; es ist alles andere, als
ein langweiliges Lehrbuch. Es ist im höchsten Grade anschaulich
, recht im Gegensatz zu den abstrakten Werken,
wie das von Wundt, lebendig, anregend, unterhaltend und
doch in die tiefsten Probleme drängend, als Ganzes wahrhaft
genial geschrieben, — wie es ja von dem berühmten
Pragmatiker zu erwarten ist; — und die Ubersetzung hat
die Vorzüge des Originals mit Glück erhalten. Was E.
Dürr an Anmerkungen hinzugefügt hat, ist kurz und meist
treffend, wrenn auch nicht immer und allseitig Zustimmung
heischend; sie sind aber an den rechten Punkten angebracht
, sie dienen dazu, die einzelnen Fragen noch weiter
zu überdenken und sind deswegen nicht überflüssig,
hondern zuweilen recht willkommen.

Arthur Grobe -Wntischkv.

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