Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 115
(PDF, 209 MB)
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Kniepf: Die Wünschelrute und die Wissenschaft. 115

Stellung ist, wo man überhaupt nicht irren und auch nicht
über die üblichen Stränge schlagen soll. —

Bei manchen Unsicherheiten, die in Dresden nicht ausblieben
, wobei allerdings mehr als ein von vornherein
entweder ganz unschuldiger oder überhaupt aussichtsloser
Versuch war, erwiesen sich die Behauptungen der Rutengänger
im Prinzip als richtig; daran ändern auch die
anderswo vorkommenden Fehlschläge allerdings nichts, und
die Experimente im Freien auf Wasser, wie das sehr bemerkenswerte
vom 19. Juni, wro ein Steinkohlenlager unweit
vom Bahnhof Zauckerode (Kreis Dresden) zu bestimmen
war, geben für die Anerkennung der Sache den Ausschlag.
Dem Physiker und Geologen wäre nun ja ein objektiv registrierender
Apparat wreit lieber, and wegen dieses Zieles
beteiligten sich auch offenbar nur die Gelehrten der Hochschulen
. Doch wird ein solches Instrument vorläufig kaum
erfunden werden; denn man bedenke, daß der sensitive
Mensch als Rutengänger auf vielerlei Dinge zu reagieren
vermag, wie man in Kiesewetter's „Geschichte des Okkultismus
" Bd. II nachlesen kann. Die Wünschelrute antwortet auf
Wasser, Kohlenlager, Erzgänge, Metalle, Petroleum, Röhren-
und elektrische Leitungen, verborgene Gegenstände aller
Art, Spuren von Verbrechern und gesuchten Menschen: sie
ist ein Allerwelts-Werkzeug für all und jede Art von Sen-
sitivität, wo die Reaktionen nicht mehr ins Gebiet der fünf
durchschnittlichen Sinne fallen; und schließlich verläuft die
Sache sogar ins direkte Hellsehen und Hellfühlen. Ein
dergleichen vielseitiges Instrument wird auf absehbare
Zeit nicht entdeckt wrerden. Der als Ersatz für die Quellensucher
erfundene Bern er Apparat, welcher elektrische Erdströme
in der Nähe von verborgenen Quellenläufen anzeigen
soll, ist offenbar etwas sehr einseitiges und physikalisch
nicht dasselbe, wie die Sensitivität der Rutengänger; auch
soll er sich erst noch bewähren.

Auf stehendes Wasser wirkt die Rute nicht, aber warum
nun auf die doch auch sehr still liegenden Kohlen, Erze,
auf ein verstecktes Goldstück, wie Herr von Bülow uns
zeigte, oder auf versteckte Brillanten? Ich neige sehr
zu der Meinung, daß doch viel auf das subjektiv
bestimmende Moment ankommt, also was
man suchen soll oder will! Das wirkt bewußt und suggestiv
mit. Das fließende Wasser wirkt, so meint man, weil
es durch die Reibung eine starke Strahlung entwickelt. Als
ich mit Herrn v. Uslar und Geheimrat Franzius von Berlin
aus, wo wir uns trafen, im Schnellzuge nach Dresden fuhr,
«sehlug die Drahtgabel des Herrn von Uslar während der

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