Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 116
(PDF, 209 MB)
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116 Psych. Studien. XXXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1910.)

Fahrt an vielen Stellen aus, aber bei dem Passieren des Elbstromes
bei Riesa nicht! Vielleicht weil man das Wasser
schon kennt? Merkwürdig war der lebhafte
Ausschlag beim Passieren eines Tunnels. Daß
immer eine Erdschicht über dem Gegenstand sein muß, den
man sucht, wird duich das Schlagen auf offen liegende
Goldstücke widerlegt, wie durch die mehr verwandte Erscheinung
des sogen, dynamischen Pendels, die Goethe
schon beschrieb. Er kannte auch die eigenartigen Empfindungen
von Sensitiven, wenn sie Kohlenlager überschreiten.
Der Gegenstand ist also noch mit zahlreichen Rätseln
umgeben, und man weiß nicht, wieviel auf die individuellen
Wahrnehmungen und Abweichungen der Rutengänger
rwissenschaftlich* zu geben ist, da Gewohnheiten oder gar
Vorurteile mitsprechen können. So vermutlich bei jenem
Sensitiven des Dr. Aigner, der nur Wirkungen auf die
Rute hat, wenn die Sonne oder der Mond scheint, was
z. B. den Herren v. Uslar und v. Bülow gleichgültig wäre,
deren Sicherheit allezeit verblüffend war.

Ich erwähne z. B. noch, daß Herr Landrat v. Bülow
auch die Rute als Kompaß benützt: er dreht sich im
Kreise herum und, wo sie schlägt, ist die Xordrichtung.
Eine analoge Sache erzählt Zschokke in seiner „ Selbstschau
% daß seine Sensitive mit der Wünschelrute den
Polarstern fand. Bei Herrn v. Uslar schlägt die Kupferrute
auf Petroleum auch am besten in der Nordrichtung,
wie er mitteilte. Karl v Bähr orientierte ja sein dynamisches
Pendel ganz durch die Stellung des Experimentators
im magnetischen Meridian; hier sind vielleicht Ansätze
zu wissenschaftlichen Elementen der menschlichen
Sensitivität, wie sie uns ja auch ähnlich die Horoskopie
an die Hand gibt,*) die aber noch ebenso sehr verkannt
wird, von ihren vielen Mißbräuehen ganz abgesehen. —

Schließlich wollte ich noch bemerken, daß Herr von
Bülow auch die Tiefe des Kohlenlagers bei Zauckerode
auf die nämliche Weise wie beim Wasser, wie ich selbst
gesehen habe, auf ca. 26 Meter bestimmte, was nachher
der Geologe, Geh. Hofrat Prof. Dr. Kalkowsky aus
seinen Karten als richtig bezeichnete. Es ist möglich, daß
dies im hier erwähnten Artikel des Geh. Admiralitätsrat
Franzius, der sich an jenem Morgen einer anderen Versuchs-

*) Vgl. die jüngst im „Zodiakus* (Heft 3, S. 78) angekündigte
sensationelle „ Katastrophe in einem Hafen *, bestätigt durch die
Ende vor. Jahres im Hamburger Gasometer erfolgte gräfliche
Explosion, wobei ea. 20 Mensehen getötet wurden. Die Gasanstalt
liegt bekanntlich im dortigen Freihafen auf einer Insel. — Ked.


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