Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 145
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kornherr: Mediumschaft und Taschenspielerkunst. 145

z. B. zu Stockten in Kalifornien, stattfanden, wo die Geister
Frösche und frische Fische brachten. Man möchte sie mit
den Vöjreln und babylonischen Münzen des berühmten
australischen Mediums Bailey vergleichen, das, wie wohl
leicht begreiflich ist, die Gemüter der Mailänder Psychisten
so stark beunruhigte.*} Ebenso ist es auch nicht recht begreiflich
, wie Annie Eva Fay so erfolgreich mediumistische
Phänomene nachahmen konnte, sie die außerdem, daß sie treffliche
Eindrücke in Wachs erzeugte, jede Nacht an Gewicht
zunimmt und den Anstrengungen einiger Zuschauer Widerstand
entgegensetzt beim Versuche, sie vom Boden aufzuheben
. Es ist dies das alte Spiel der Gewandtheit wie
bei Miß Abbott, die Sir Oliver Lodge entlarvte; vielleicht
ist es sogar «lasselbe Verfahren , welches unbewußt ein
kleines schwedisches Medium von 12 Jahren, das kaum
70 Pfund wiegt, anwendet, wenn es ^ehr schwer wird, und
nicht von der Stelle bewegt werden kann, wenn es ein
Mitglied des Zirkels mit einem Finger berührt. Tch möchte
beinahe meinen, daß diese Kunststücke unterbewußt und
nicht Betrug sind und daß sie vielleicht verglichen werden
könnten mit der von Lord Lindsay (nun Earl of Crawford)**)
bezeugten Verlängerung des Körpers Hornel und der Vergrößerung
der Gestalt Egiinton's, eines anderen Mediums,
das vor einigen Jahrzehnten sehr berühmt war, über dessen
Echtheit aber viele Zweifel entstanden und nun von neuem
erwacht sind. — ***)

In Europa haben wir — abgesehen von dem schon erwähnten
gewinnbringenden Zweig der zu Betrügereien ausgenützten
Geisterphotographie — keine Geheimkabinette
zur Zitierung von Geistern, wohl aber fehlt es durchaus
nicht an Wahrsagern, Hellsehern, Heilmagnetiseuren etc.
Deshalb ist auch die antispiritistische Literatur, obwohl
sehr reichhaltig, doch mehr theoretisch als praktisch; die

*) Über das Medium Bailey und den durch seine Phänomene
erregten Argwohn siehe „Luce e Ombra", Mailand 1906/7, und
„Annais of Psychie&l Science*, 1906/7. [Auch in den „Psych. Stud."
sind die besonders ans Anlaß seines damaligen Aufenthalts in Eom
gegen B. erhobenen schweren Verdachtsgründe seinerzeit ausführlich
erörtert worden. Dieselben sind durch den wenig kritischen
Bericht von Prof. W. Beichel über seine Melbournei Sitzungen mit
Bailey im Okt. - Heft der .Übers. Welt* 1909, S. 379 u. E. keineswegs
entkräftet. B. will sich jetzt in London und in Paris (durch
Kochas) prüfen lassen. — Eed.]

**) Siehe den Bericht der Dialektischen Gesellschaft in London.
^Deutsch von Gr. C. Wittig, Leipzig, O. Mutze, 1875. — Eed.]

***) Die vielgerühmte Biographie Eglinton's, verfaßt von Farmer
(„Twixt Two Worlds*, London 1886) ist durchaus nicht vollständig
oder überzeugend. 10


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