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Fotherby: Ton und Musik.
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<liese in Schwingungen versetzen und können diese Schwingungen
aufgezeichnet werden, wenn die Membran mittelst
einer Feder, die einen mit scharfer Spitze versehenen Stift
trägt, mit einem sich drehenden Wachszylinder verbunden
ibt. Diesfalls wird man finden, daß die Schwingungen der
Membran den Stift veranlaßten, eine Furche von wechselnder
Tiefe in das Wachs zu ritzen, die eine fortlaufende Aufzeichnung
ihrer Schwingungen bildet. Das Entgegengesetzte,
nämlich daß die schwingenden Bewegungen von Körpern
Schall erzeugen, wird durch denselben Apparat dargetan;
denn falls der scharf spitzige Stift durch einen abgestumpften
ersetzt und in die oben erwähnte Furche gestellt wird, während
man den Wachszylinder in Drehung versetzt, so werden in
der Membran genau dieselben Schwingungen entstehen, wie
damals als sie die Aufzeichnungen machte, mit dem Ergebnis
, daß eben dieselben Wellen in der Luft erregt und
die Töne wieder hervorgebracht werden.
Wenn man jedoch das elastische Medium, die Luft,
wodurch sich die Schallwellen rasch bewegen, entfernt und
durch kein anderes ersetzt, so wird kein Schall mehr erzeugt
, wie sich erweist, wenn man aus dem Rezipienten
einer Luftpumpe, worin man zuvor eine Glocke aufgehängt
hat, die Luft auspumpt. Je mehr die darin befindliche
Luft verdünnt wird, desto^mehr wird, wenn man die Glocke
bewegt, der Ton allmählich schwächer werden, bis sie zuletzt,
falls ein Vacuuni erzielt wird, ganz aufhört zu erklingen,
wenn man auch den Klöppel auf die Glocke schlagen läßt.
TLw der Musik finden wrir die Töne mit Bezug auf die angenehmen
Empfindungen, die sie zu erwecken bestimmt ist,
berücksichtigt. Ein harmonischer Ton ist das, was eine
regelmäßige und anhaltende Empfindung erzeugt und dessen
Schwingungsgrad bestimmt werden kann. Die einzigen Bedingungen
, welche zur Erzeugung eines musikalischen Tones
erforderlich sind, bestehen darin, daß die eigentümlichen
Reize mit hinlänglicher Geschwindigkeit in gleichen Intervallen
(Zeitabschnitten) einander folgen/ (Ganot). Dies läßt
lieh bitte ich einen Irrtum zu berichtigen, der sich in die Namensschreibung
des Verfassers bei dessen Studie über „ Aether" im vorigen
Jahrgang (Sept.-, Okt.-, Nov.-Heft 09, auch auf den Umschlägen)
eingeschlichen hat; ob ich selbst dort ,Fortherby* anstatt „Fotherby"
geschrieben habe, weiß ich jetzt nicht mehr. K. [Jawohl, durchweg,
sogar im neuen Manuskript! — Wir ersuchen aus diesem Anlaß
unsere verehrten Mitarbeiter dringend, die fremden Eigennamen
von Personen und Orten doch Buchstabe für Buchstabe genau
und deutlich aus den Vorlagen abzuschreiben. Es ist dem
Schriftleiter häufig trotz stundenlangen Suchens rein unmöglich,
festzustellen, wie es heißen soll! — Red.]
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