Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 155
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Eeich : Grolle Geister. 155

oktav-Format.) Er ist erstaunt und entzückt. Was bei
ihm sieb zu gestalten begann, das hat in diesem Buche,
welches eine Philosophie, Naturgeschichte und Naturlehre
des höchst entwickelten Menschengeistes ist, sich ausgestaltet
, so weit sichere Tatsachen und Logik des Intellekts
wie der fühlenden Seele es gestatten.

Eines der best geschriebenen Bücher der Gegenwart
ist das Werk von Fischer, auch eine der am meisten durchdachten
und gefühlten Arbeiten, mit Aufschwung der Seele
verfaßt und von feinstem Geist wie edelstem Instinkt belebt.
Es gibt der Phantasie genügend Raum, weiß aber deren
überquellen und Seitensprünge zu verhüten, und verbleibt
stets in freudig - ernster Stimmung, welche für Autor und
Leser es leicht macht, zur Wahrheit zu gelangen, den Zusammenhang
der Dinge sich vorzustellen, so weit dies überhaupt
menschenmöglich ist.

Fischer nennt den gesamt-seelisch höchst Entwickelten:
„Großgeist" oder göttlichen Menschen, zum Unterschiede von
den anderen humanen Sohlengängern, welche minder hohen
oder auch nur niederen Stufen der Entwicklung angehören.
Zu den Idealen, denen die gesittete Menschheit seit Jahrtausenden
zustrebt, rechnet er: „das sokratische Ideal oder
das intelligente Menschentum; das griechische Ideal oder
das schöne Menschentum^ das römische Ideal oder das
politisch-machtvolle Menschentum; das mittelalterliche Ideal
oder das religiös-kirchliche Menschentum; das Renaissance-
Ideal oder das freie Menschentum, das Humanitäts-Ideal
oder das menschliche Menschentum; endlich in der jüngsten
Zeit das Nietzsche'sche Ideal oder das Ubermenschentum
. * Fischer erkennt allen diesen Idealen, die er mit Recht
einseitig nennt, den Besitz von Wahrheitsmomenten zu
und bemerkt, daß dieselben nicht das höchte Lebensideal
darbieten; letzteres sei das Divinitätsideal oder das „göttliche
Menschentum % das vollkommenste der Ideale, Selbiges
schließe die anderen Ideale, so weit sie wahrhaftig Ideale
seien, in sich. Und Fischer bemerkt: „Der Mensch erhebe
sich durch fortschreitende Verwirklichung des Göttlichen
in ihm zur größtmöglichen Gottähnlichkeit! Wer dies tut,
ist ein göttlicher Mensch/ In dem oben genannten Buche
wird nun dieser göttliche Mensch als „Großgeist* gekennzeichnet
. Das gegebene Idealbild des göttlichen Menschen
wird als Vorbild empfohlen, und damit das Streben der
persönlichen und sozialen Vervollkommnung gerechtfertigt
und geheiligt.

„Das Grundwesen des Großgeistes/ entwickelt Fischer,
„besteht in dem unablässigen Streben, mit den besten


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