Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 160
(PDF, 209 MB)
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160 Psychische Studien. XXXVII Jahrg. 8. Heft. (März 1910.)

habe dessen Inhalt hellseherisch erkannt und denselben
unbewußt telepathisch auf das unbekannte Medium tibertragen
. Doeh das sind Spielereien mit dem Begriffe der
Telepathie, die dem Wesen derselben nicht im geringsten
entsprechen; denn soviel man bis jetzt davon weiß, setzt
das Gelingen solcher Experimente immer einen bewußten
Willen und ein intimeres seelisches Verhältnis zwischen
Agenten und Perzipienten voraus. Man ersieht aber an
diesem Beispiele, daß eine Person, welcher der Okkultismus
a priori unsympathisch ist, — und solcher Personen gibt es
nicht wenige — immer einen Ausweg finden wird, um für
sie unangenehmen Erkenntnissen aus dem Wege zu gehen.

Wenden wir uns den sogen, physikalischen Identitätsbeweisen
zu und vergleichen wir sie und ihre Erklärungsmöglichkeiten
mit den Beweisen durch intelligente Mitteilungen
. Diese Identitätsversuche decken sich mit denjenigen
, die in unserer so unvollkommenen Welt gemacht
werden, um moralisch minderwertige Glieder der menschlichen
Gesellschaft behufs Wiedererkennung dauernd zu
fixieren. Es sind dies in der Hauptsache die photographische
Aufnahme, die Handschriftenvergleichung und neuerdings
die Daktyloskopie oder das Fingerabdruckverfahren.

Vergleichen wir zunächst diese drei Verfahren in Bezug
auf ihren Identifizierungswert unter einander. Die
photographische Aufnahme hat den großen Vorzug, daß
sie uns einen Gesamteindruck von der betreffenden Person
übermittelt, die ja auch im gewöhnlichen Leben und vor
Gericht als genügend zur Identifizierung betrachtet wird.

Zieht man jedoch die Möglichkeit eines Doppelgängers
dm gewöhnlichen Sinne), sowie gewisse Linienverschiebungen
, die durch die Linse des photographischen Apparates
erzeugt werden, in Betracht, so wird man zugeben müssen,
daß die Photographie der mathematischen Schärfe, die Maß
und Zahl verlangt, völlig entbehrt. So kann es vorkommen,
daß zwei photosrraphische Aufnahmen einer und derselben
Person infolge verschiedener Beleuchtung oder Stellung
bei der Aufnahme, oder infolge verschiedenen Gesichtsausdruckes
überhaupt nicht als identisch erkannt werden. So
wird man wohl der Photographie vom wissenschaftlichen
Standpunkte aus einen gewissen Identifizierungswert zuerkennen
müssen, aber absolut überzeugend ist sie nicht.

Ein typisches Beispiel eines guten photographischen
Identitätsbeweises wurde neuerdings durch den englischen
Journalisten Stead veröffentlicht. Es handelt sich um die
Photographie einer Phantomerscheinung durch einen medialen
Photographen in Stead's Gegenwart, die dann später durch


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