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Peter: Kochas' Versuche der Übertragung von Empfindungen. 193
ein Stoff, der, wie ich aus vorhergehenden Experimenten
wußte, sieh mit ihren Effluvien laden läßt. Darauf legte
ich den Stoff in einer gewissen Entfernung hin. Es genügte
, den Stoff zu berühren und Mme. Lambert fühlte
diese Berührung in ihrer Hand. Setzt man ein feines
Kupferdrahtnetz zwischen Hand und Stoff, so wird die
Wirkung aufgehoben; sie wird aber im Gegenteil nach
wenigen Augenblicken erhöht, wenn das Netz aus Eisendraht
besteht. Es ergibt sich daraus einerseits, daß das
Kupfer ein schlechter Leiter der menschlichen Strahlungen*)
ist, und andererseits, daß ein Drahtnetz von Eisen als Verstärker
(Resonator) wirkt. Diese beiden Schlußfolgerungen
wurder durch folgende Versuche bestätigt:
1) Wenn Mme. Lambert ihre Hand in das Innere einer
mit Kupferdraht umsponnenen Solle hielt, durch die ein
starker Strom ging, so wurde der Arm angezogen oder abgestoßen
, je nach der Stromrichtung und je nachdem es der
rechte oder der linke Arm war. Wenn ich, statt den Draht
mit einem der Pole zu verbinden, das eine Ende desselben
in die linke und das andere in die rechte Hand nahm,
konnte ich ein oder da3 andere Ende mit meinen Fingern
drücken, ich erzielte keine Wirkung auf Mme. Lambert
Dagegen erhielt ich eine mächtige Anziehung oder Abstoßung
, wenn ich statt der Kupferdraht-Spule einen Karton-
Zylinder nahm, den ich mit Eisendraht spiralförmig umgab.
Die Wirkung fand in umgekehrtem Sinne (Inversion) statt,
v enn ich den menschlichen Strom durch Wechsel der Hand
in ungekehrtem Sinne in Anwendung brachte. Auf diese
Weise ist das Eisen ein vorzüglicher Leiter für das menschliche
und das Kupfer für das elektrische Fluid: es wäre
dies ein Mittel, beide zu scheiden, wenn die Tatsache einmal
völlig einwandfrei festgestellt ist.**)
2) Wir haben gesagt, daß wenn man zwischen die Versuchsperson
und einen mit ihren Effluvien geladenen
Gegenstand („Mumie* genannt) ein eisernes Drahtnetz setzt,
*) Angenommen , daß bei allen Menschen dieselben Eigenschaften
wie bei Mme. Lambert und mir sich finden, was nur durch
weitere Versuche bewiesen werden kann. ßochas.
**) Es ist zu bemerken, daß dieser Versuch allein nicht zu
Schlüssen berechtigt, weil der Kupferdraht durch eine Seiden-
u in hüllung isoliert war und man oben gesehen hat, daß das menschliche
Fluid aufgehalten zu werden scheint, wenn der leitende Draht
durch eine nicht leitende Umhüllung bedeckt ist. Man muß den
Versuch wiederholen mit einem um einen Zylinder von Karton gewickelten
Kupferdraht. Ich hatte nicht mehr die nötigen Elemente,
um es zu versuchen, als mir dies einfiel. ßochas.
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