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Peter: Bochas' Versuche der Übertragung von Empfindungen. 195
zwischen der Person und der „MumieEs erhält im
Gegenteil das Fluid des Magnetiseurs, das verhältnismäßig
unbegrenzt ist, und vermehrt infolgedessen die Schnelligkeit
und die Wirkung des Stromes: es liegt hier eine analoge
Wirkung vor, wit wenn man die Verstopfung einer Wasser-
quelle beseitigt. Wenn sie gesättigt ist, entladet sie sich
mit einer Intensität, welche der Menge des Fluids proportional
ist, mit dem sie geladen ist
Die verstärkende Kraft des Eisengitters gab mir die
Idee, zwei metallgefüllte Hauben zu fertigen; eine setzte
ich auf, die andere Mme. Lambert. Dann verband ich
beide durch Eisendraht und versuchte, ob ich auf diese
Weise irgend eine Vermittelung der Gedanken erhalten
könnte. Ich erhielt nichts, als sehr unangenehmes Kopfweh
für Mrae. Lambert.
IV. Versuche mit Josephine.
Politi war ein Mann von 40 Jahren, stark und kräftig;
Mme. Lambert war 35 Jahre alt und hysterisch. Jos6phine
zählte 18 Jahre; sie war von normaler Gesundheit, nur
etwas blutarm. Sie ist Dienerin bei einem meiner Lieferanten
und von guter Führung. Sie ist sehr sensibel und hat in
einigen Sitzungen in regelmäßiger Weise alle Phasen des
Hypnotismus durchgemacht. Infolge ihrer sozialen Stellung
konnte ich mit ihr nur in den Räumen ihrer Herrschaft
und unter sehr schlechten Bedingungen experimentieren,
weil sie buchstäblich, wenn sie an dem einen Ende des
Eisendrahtes sich befand, die Operationen erkannte, welche
ich am entgegengesetzten Ende ausführte, obwohl ich
immer die Vorsicht gebrauchte, mich in einem Nebenzimmer
aufzuhalten und mich außerhalb ihres Gesichtskreises zu
bewegen.
Unter diesem Vorbehalt habe ich konstatiert, daß,
wenn sie mit mir durch einige Striche in .Rapport gesetzt
war, sie nicht nur durch einen Druck oder durch das Anhauchen
des Drahtes kontrakt wurde, sondern daß sie auch
die Art der Tätigkeit, welche ich auf den Draht ausübte,
unterscheiden konnte: kneipen, kitzeln, küssen, brennen,
schneiden. Ein tiefer Schnitt, den ich in dem Draht an-
*) Ich erinnere, daß, wenn man zwischen der Person und den
Fingerströmungen des Magnetiseurs ein Taschentuch hält, die
YVirkung dieser Strömungen auf die Person nicht gehindert wird;
man hemmt sie aber, wenn das Taschentuch feucht ist oder wenn
man ein Glas Wasser dazwischen stellt. Diese beiden Gegenstände
laden sich mit Fluid und transportieren es sozusagen, wohin man
will. Dies ist das Prinzip der Kuren mit magnetisiertem Wasser.
Rochas.
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