Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 204
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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204 Psychische Studien. XXXVIL Jahrg. 4. Heft. (April 1910.)

Liebeszauber.

Von Hans Freimark, Heideiberg*Handsehuhsheim.

(Nachdruck verboten )

Einen wesentlichen Bestandteil des Okkultismus bildet
der Liebeszauber. Ja, wenn wir genau sein wollen, müssen
wir sogar sagen, daß die meisten der okkultistischen Handlungen
unter den Begriff: Liebeszauber fallen. Nicht

mitten ins Herz bekommen hätte. Was hatte sich zugetragen ?
Weder das Medium, noch Herr Carrington hatten eine Ahnung
davon, daß im Zimmer ein Mann lag, der geräuschlos bis
hinter Eusapia gekrochen war. Ich hatte ihm diesen Auftrag
gegeben, da ich vermutete, daC geheimnisvolle Fäden, bezw.
Drähte irgend einen Teil des Körpers des Mediums mit den
Gegenständen, die es von der Stelle bewegen sollte, verbinden
müßten. Der Mann hatte zu seiner größten Ueberraschung bemerkt,
daß Eusapia einen Fuß aus dem Stiefel gezogen hatte, und daß sie
durch wahrhaft athletische BeinbewegUDgen die Gegenstände erreichte
, die sich auf so geheimnisvolle Weise bewegten. Er hatte
sofort den Fuß gepackt und hatte ihn an den Fersen stark gedrückt.
Das entlockte ihr den geradezu tierisch wilden Schrei; sie ahnte,
daß sie entlarvt, und daß es mit ihrem Buhm zu Ende war; der
Streich war glänzend gelungen. [Hierzu bemerkt Handrich 1. c,
wie zu erwarten war: „Da Münsterberg die Möglichkeit proj i -
zierter fiuidischer Gliedmaßen von seiten des Mediums
zur Sprache bringt, so könnte die Annahme zur Geltung gelangen,
als habe der „Kriecher* die projizierte Ferse der „gespaltenen Persönlichkeit
der Paladino* zu packen gewußt!! Eusapia hatte ihren Fuß
bis zu meinem Arm gebracht, ohne daß sich irgend ein anderer Teil
ihres Körpers bewegt hätte. Als der Tisch von der Stelle gerückt
werden sollte, empfand sie das Bedürfnis, auch meine linke Hand
zu drücken, und sie beugte sich zu diesem Zwecke mit ganzer
Kraft über den Tisch, an welchem wir saßen. Sie sagte, daß sie
das tun müßte, weil das „Fluidum" zu stark geworden sei, und weil
sie sich auf diese Weise Erleichterung verschaffen könne. Während
sie sich so über den Tisch beugte, war es ihr möglich, ihren Fuß
nach hinten zu stoßen und das Tischchen zu erreichen, das wahrscheinlich
ein paar Zoll zu weit stand. Und dann kam der Schrei
und das Verhängnis! Und nach diesem Schrei — wir wollen lieber
nicht die lächerlichen Entschuldigungen wiederholen, daß sie
manchmal Tricks gebrauche, wenn zufällig echte Phänomene sich
nicht einstellen wollen, aber daß sie zu anderen Zeiten dieselben
Handlungen durch rein geistige Kräfte hervorbringen könne. Nein.
Wir hatten hier die vollkommen typische Darbietung vor uns.
Alles ging in genau demselben Stil, vor sich wie in früheren Sitzungen
, und die Bedingungen der Überwachung waren die besten,
die sie überhaupt gestattet. Den eigenen Fuß auf ihren zu setzen
erlaubt sie nie, da die arme Frau eine nervöse „Schwäche* in ihrer
Spanne hat. Daher besteht die einzige gestattete Überwachung
ihrer Füße darin, sich stets zu versichern, daß ihr Fuß auf dem des
Beobachters ruht. In der Tat fühlte ich die Berührung ihres
Stiefels die ganze Zeit hindurch. Als sie den Schrei ausstieß und
ihr Fuß festgehalten wurde, fühlte ich deutlich, daß ihr Stiefel
meinen Fuß drückte. Ein Haken an dem rechten Stiefel drückte




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