Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 212
(PDF, 209 MB)
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212 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1910.)

daß, wenn sie graphisch dargestellt werden, der anmutende
Eindruck auf unsere Sinne gleichfalls mathematischer
Natur ist. Für den Gehörsinn beruht die
Schönheit auf einer Symmetrie in der Zeit, was im Falle
einer visuellen Darstellung zu einer Symmetrie in der
Form wird.

Wenn man die verhältnismäßige Unvollkommenheit
des bei diesen Versuchen angewandten Apparates und die
damit trotzdem erzielte große Feinheit der Impressionsfiguren
berücksichtigt, vermag man sich vorzustellen, wie
außerordentlich zart und schön jene akustischen Pressions-
(Druck-)Muster sein müssen, die, wie Rutherford und
Waller in ihrer Telephon - Theorie vom Schall annehmen,
in dem Gehörsmechanismus gebildet werden, da man nicht
umhin kann, in Betracht zu ziehen, wie sorgfältig ausgearbeitet
und kompliziert das Organ ist, womit uns die
Natur zu diesem Behufe ausgestattet hat.

Es würde über das Ziel dieses Artikels hinausgehen,
auf die anatomischen Details und die Physiologie des
Ohres, worauf sich diese wohlbekannte Theorie gründet,
hier ausführlich einzugehen, und mag der Leser inbetreff
dessen auf irgend ein maßgebendes Werk über Physiologie
verwiesen werden. Diese Theorie wird ohne weiteres verstanden
werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß,
wenn Schallwellen das Trommelfell des Ohres (membrana
tympani) treffen, sie es in Schwingungen versetzen und
diese letzteren zunächst von einer Verbindung kleiner Beinchen
, den Gehörsknöchelchen fossicula auditus), welche sich
in einer lufthaltigen Höhle, dem Mittelohr (cavitas tympani;
im Felsenteil des Schläfebeins befinden, zu einer anderen
Membran, der membrana ovalis, weitergeleitet werden, die
als ein Diaphragma zwischen dieser und einer anderen im
selben Beine befindlichen Höhle, dem inneren Ohr oder
Labyrinthe, aufgespannt ist. Diese letztere Höhle ist mit
einer Flüssigkeit erfüllt und enthält den Empfangsapparat
des Gehörsnervs, das Corti'sche Organ.

Die mit der Vibration des Trommelfells (membrana
tympani) übereinstimmende Schwingung dieser ovalen
Membran leitet auf diese Weise die Schallwellen von dem
ersteren zum inneren Ohr. Das Corti'sehe Organ ruht auf
einer in der Höhle des inneren Ohres enthaltenen Membran
, welche Basilar- oder Grund-Membran genannt wird
und welche sozusagen in Flüssigkeit eingeschlossen, bezw.
darin aufgehangen ist. Es besteht aus besonders gearteten
Epithelzellen, den Üorti'sehen Bögen, und den Hör- oder
Haarzellen, während seine freie Oberfläche mit einer feinen


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