Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 215
(PDF, 209 MB)
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Kaindl: Ton und Musik.

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bedürfen; und was die zweite anbelangt, so besteht die
einzige Antwort, die wir finden können, darin, daß das
Licht derartige Wirkungen in einem großen Maßstabe beim
Sonnen* Auf- und Niedergang vermöge seines Hindurchgehens
durch die kleinen Partikelchen der Luft hervorbringt
. Das Prinzip, von dem dies-abhängt, ist in der
< )ptik als Diffraktion oder Inflexion (Beugung des Lichtes)
bekannt.

Jeder Kubikzentimeter Luft enthält unzählbare Myriaden
kleiner Wasser- und Staub - Kügelchen, wovon viele
von so geringer Ausdehnung sind, daß sie sogar bei einigen
Bestandteilen des weißen Lichtes, das sie durch wogt,
Interfeienz bewirken, weshalb der Fall eintritt, daß,
während die roteu und orangegelben Strahlen über sie
hinweggehen, jene von kürzerer Wellenlänge mit ihnen zusammenprallen
, zurückgeworfen und zerstreut werden. Die
prächtigen Farben des Sonnenuntergangs und des Sonnenaufgangs
sind auf die Tatsache zurückzuführen, daß Rot
und Orange eine durchdringendere Kraft besitzen als Blau.
Wenn sich die Sonne am Horizont oder in der Nähe desselben
befindet, so ist der Luftgürtel, den ihr Licht durchwandert
, und somit auch die Anzahl der Luftpartikelchen
größer, als wenn sie sich dem Zenith nähert. Nimmt sie
einen tiefen Stand am Firmamente ein, so sind es bloß die
roten, orangefarbenen und gelben Strahlen, welche durchdringen
; steigt sie jedoch am Himmelsgewölbe empor, so
vermindert sich die Entfernung und damit finden die
weniger brechbaren Strahlen von Grün und Blau ihren
Weg zu uns.

Wir wissen, daß, wenn sich Schallwellen durch die
Luft verbreiten, die kleinen Stoffpartikelchen, woraus sie
besteht, in Bewegung versetzt werden, indem sie an gewissen
Stellen eine Verdichtung, an anderen eine Verdünnung
erfahren, einigermaßen den Kohlenteilchen im
Tabakrauche ähnlich, die man zu durchsichtigen Schleiern
und Ringeln von wechselnder Gestalt und Dichte sich ausbreiten
sieht. Der Einfluß, welchen musikalische Tonwellen
auf diese Partikelchen besitzen, scheint sich übrigens auch
noch auf eine andere Weise zu äußern, indem er bewirkt,
daß sie sich im Räume in genau begrenzte Räume sondern,
wo sich die Schwingungen in ihrem Maximum, beziehungsweise
in ihrem Minimum befinden und sich diese Partikelchen
infolgedessen an einigen Stellen zusammendrängen
und an anderen im gleichen Grade verdünnen, gerade so
wie wir es in den Experimenten von MrS. Watt Hughes
bei dem Lykopodiumpulver und den Pigmentkügelchen be-


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