Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 248
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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248 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1910)

findigen Unternehmer veranlaßt wurde, mit Hilfe ihres „spiritus
rector John King" jetzt auch noch ihre Memoiren „im Stil des
guten alten Franz Hoffmann* zu veröffentlichen. „Die Gehurt der
Heldin erfolgte unter sehr ungünstigen Auspizien, denn die Mutter
starb dabei und der Herr Vater, der sich um den Wurm nicht
weiter kümmerte, wurde von den Briganten erschossen. Fromme,
reiche Leute in Neapel erbarmten sich der armen Waise, die aber
nachher aus Angst vor den ihr aufgenötigten Klavierstunden das
Weite suchte. Mit 15 Jahren Dienstmädchen, begann sie an allerlei
bösen Träumen und anderem Hokuspokus zu laborieren. Alsbald
setzte sie sich mit ihrer Herrschaft an den Geistertisch und augenblicklich
stellten sich die Wunder ein, die später ihren Namen in
der ganzen Welt so berühmt machen sollten. Der russische Konsul
in Neapel, der bekannte Spiritist Aksakow [so steht dort wörtlich,
sogar gesperrt, gedruckt, zu lesen] nahm Eusapia nun zu sich [unglaublich
dreiste Lüge!] und mit seiner und einer englischen
Geistermiß Hilfe erschien auch bald „John King" auf der Bildfläche
, der dann E. zu seinem Leibmedium kürte. Nach ihrer amtlichen
Entdeckung ließ sich die schlaue Neapolitanerin als „rara
avis* nach aller Herren Ländern exportieren, natürlich gegen hohes
Honorar, reiste an den Zarenhof und an andere europäische Höfe,
zauberte den Majestäten ihre Herren Vorfahren vor, kehrte jedesmal
mit Schätzen reich beladen nach ihrer „Bella Napoli* zurück
und freute sich des Glaubensdusels der Nordeuropäer .... Ihr
ganz besonderer Haß gilt den Journalisten, die immer kritisieren und
zweifeln; dagegen seien die ... Gelehrten meist gleich von ihren
Phänomenen überzeugt. Ihre Disposition zum „Medium* führt E.
darauf zurück, daß sie als Kind einmal fiel und sich ein tiefes Loch
in den Kopf schlag; woraus logisch [II hervorginge, daß alle
Menschen mit Löchern im Kopfe zum Verkehr mit der Geisterwelt
besonders prädestiniert seien usw. — Wir glauben kaum, daß diese
blöden, aus den Fingern gesogenen Ungereimtheiten, resp. dieser
großartige „Schwindel* auf Rechnung des „spiritus rector* der
„wiederholt entlarvten* Eusapia zu setzen ist!

Herrn Hans Freimark. Nachfolgende Zuschrift bringen wir
hiermit zu Ihrer und der Leser Kenntnis: „S. g. H. Prof.! Eben
las ich den Beitrag von H. Freimark über den Grafen St. Germain
im Jan.-Heft Ihrer Zeitschrift. Da war angegeben (S. 29/30),.
was Montaigne über das früheste Leben jener problematischen
Person erzählt haben soll. Michel de Montaigne lebte 1533—-1592
und der Graf St. Germain erregte sein Aufsehen in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts! Dann müßten die Fabeln, die vom
200 jährigen Alter St. Germain's wußten, womöglich also noch über-
troffen sein! Es liegt offenbar ein Irrtum, vielleicht eine Verwechselung
mit einem anderen Schriftsteller vor, die Herr Freimark

fewiß zu berichtigen in der Lage ist. München, 21. III. 1910.
Lochachtungsvollst Dr. Walter Bormann.tf — Vielleicht handelt es
sich um den Abenteurer Edw. W. Montague (geb. 1715 in England
, gest. 1776 in Venedig, nachdem er sich noch zum Islam 'bekannte
), der um 1750 in Paris ein wüstes Leben führte? Jedenfalls,
wäre eine Eichtigstellung erwünscht.


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