Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 257
(PDF, 209 MB)
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v. Bechenberg-Linten: Das Problem der „KugelempfinduDgen*. 257

dental - physiologische, teils transzendental - psychologische
Dinge handelt, daß also das Vorhandensein eines transzendentalen
Bewußtseins oder einer transzendentalen Anschauungsweise
, deren Existenz für uns ein logisches Postulat
ist und deren hypothetischer Träger empirisch durch
die Experimental - Metaphysik nachgewiesen ist, durch
solche, wie die hier mitgeteilten Empfindungen und Wahrnehmungen
seine einwandfreie subjektive Bestätigung
erhält. Daß diese Bestätigung nur eine subjektive sein
kann und muß, ist einleuchtend, denn direkt — also nicht
auf dem Wege des Schließens — kann das Vorhandensein
eines Bewußtseinszustandes oder einer Anschauungsweise
nur dadurch bewiesen werden, daß man diesen Zustand
selbst — also subjektiv — in oder an sich empfindet oder
wahrnimmt.

Ich werde nun anschließend an die früher im Novemberheft
1909 mitgeteilten Beobachtungen die mir weiter zugegangenen
Mitteilungen im wesentlichen hier folgen lassen:*)

3. Herr Jos. Zlamal, k. k. Postassistent aus M. Ostrau
in Österreich, schreibt mir folgendes: „Ihre . . . Aufsätze
über die „Kugelempfindungtf haben mich sehr interessiert,
da ich selbst in meinen Knabenjahren etwas Ähnliches empfunden
habe. Meine Empfindung scheint aber wieder eine
andere Abweichung zu habe#. Es läßt sich mit Worten
nicht beschreiben. Es kam mir vor wie eine runde Fläche
vor dem inneren Blick, aus deren Mitte es wie eine Art
von Strahlen loderte und sich immer mehr und mehr ausbreitete
, fahl blau oder grün leuchtend, und dabei war das
Ganze oft in einer rotierenden Bewegung. Dieses sonderbare
Gefühl und die Angst dabei läßt sich nicht beschreiben
. Bin jetzt ein 43 er, aber mit Grauen erinnere mich
dessen.

Jetzt entstehen diese Empfindungen bei mir nicht
mehr, und die Vorstellung der Empfindung läßt sich nur
schwer erwecken. Auch bei mir begleitete diese Empfindung
eine körperliche Indisposition, gewöhnlich Fieber.
Meine Frau hat zur Zeit auch eine sonderbare Empfindung,
aber wieder abweichend von der meinigen. Wenn sie in
Gedanken versunken sitzt oder liegt, hat sie die Empfin-

*) Die Originalbriefe der Berichterstatter stehen der Bedaktion
zur Verfügung. Zwei derselben erlaubten, ihren vollen Namen zu
nennen, was den Wert ihrer Angaben noch erhöht. Ich habe versucht
, so wenig und so viel aus der Sache zu machen, als mir in
den Grenzen einer wissenschaftlichen Betrachtungsweise erlaubt erschien
. Immerhin hoffe ich, daß die Arbeit für den Psychologen
von Interesse ist. D. V.


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