Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 264
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0268
264 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1910.)

Menschheit schon seit ihren ersten schriftlichen Aufzeichnungen
bemüht hat, die Idee des Märchens zu verwirklichen
, das wohl weniger. Ich habe mir heute die Aufgabe
gestellt, zunächst einen» geschichtlichen Überblick über die
verschiedensten Lebens Verlängerungsmittel, -Regeln, -Methoden
etc. vorzuführen und erst dann vom Standpunkte
der heutigen Wissenschaft aus auf die Lösung des Problems
näher einzugehen.

Schon der alte Hippokrates (460—S77 vor Christi Geburt
) empfahl eine vernünftige Gymnastik oder Abhärtung
des Körpers, den Genuß freier Luft, den Gebrauch von
Bädern, eine mäßige Lebensweise als das wirksamste
Lebensverlängerungsmittel. Er sagte noch vor seinem
Tode: ^Ich hinterlasse zwei große Ärzte; sie heißen:
Mäßigkeit und Genügsamkeit." Eine ähnliche Regel
hinterließ uns der berühmte griechische Schriftsteller Plu-
tarch (ca. 100 nach Chr. Geburt). Nach ihm soll man den
Kopf kühl und die Füße warm halten, bei Unwohlsein
statt des Gebrauches von Arzneien lieber einen Tag fasten,
bei Beschäftigung des Geistes nie den Leib vergessen und
sich streng auferlegen, ein regelmäßiges Leben zu führen.
Der Begründer der neueren Erfahrungsphilosophie Francis
Bacon (1561—1626) und der Mediziner und Philosoph
Cardanus (Geronimo Cardano. 1501—1576) nahmen an, daß
sich das Leben fortwährend durch die Einwirkungen der
äußeren Umgebung, durch Ausdünstung und Schwitzen verzehre
. Um sich nun gegen diese Selbstverzehrung zu
schützen, empfahl der letztere in seiner Schrift „De Sani-
tate servanda" absolute Ruhe als bestes Mittel der Lebensverlängerung
und als Gegengewicht gegen die Abnützung
der Körperkräfte durch das Leben selbst. Der erstere
ordnete den Gebrauch solcher Mittel an, welche die äußeren
Einflüsse aufhalten sollten, z. B. suchte er die Haut möglichst
undurchlässig zu machen durch kalte Bäder, Ad-
stringentien, Einreiben der Haut mit 01 oder Salben, ja
sogar mit Firnis u. dgl. Der französische Mathematiker
Maupertuis (1698—1759) setzte später diese Methode fort.
Er empfahl eine förmliche Einhüllung des Körpers mit
Harz und Pech neben möglichster Ruhe. Im vergangenen
Jahrhundert noch hat man vielfach den zarten Körper der
Neugeborenen, um sie vor allen späteren Krankheiten zu
bewahren und zu langem Leben zu bestimmen, mit einer
dicken Schichte Kochsalz überzogen! Erst nach drei bis
vier Tagen befreite man die armen Geschöpfe von der
Salzschichte, indem man sie mit einer Mischung von Wein
und Wasser abwusch.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0268