Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 265
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Kateta: Theorien über die Erhaltung des Lebens. 265

Man suchte weiterhin das Leben durch den Genuß
verschiedener Stoffe zu verlängern. In erster Linie
Aväre hier die Schule der Gourmands oder Gastronomen
zu erwähnen, die durch gutes Essen und Trinken ihr
Leben zu verlängern hofften. Der bekannteste unter
ihnen war Brillat - Savarin (1755 —1826). In seinem
Werke: „Die Physiologie des Geschmacks" sagt er: „Ich
bin glücklich, ja überglücklich, meinen Lesern auf Grund
meiner jüngsten Studien eine gute Nachricht mitteilen zu
können, daß nämlich das Wohlleben der Gesundheit durchaus
nicht schädlich ist und daß die Feinschmecker unter
sonst gleichen Umständen länger leben, als andere Menschen,
nicht etwa deswegen, weil sie niemals krank würden,
sondern weil sie eine größere Dosis Lebenskraft besitzen
und weil alle Teile des Organismus sich in besserem Zustand
befinden, so daß die Natur mehr Hilfsmittel besitzt,
um den Körper vor Zerstörung zu bewahren." Ihm zur
Seite stellen sich noch zwei berühmte makrobiotische
Gastronomen: der bekannte Schriftsteller und Dichter St.
Evremond und Auber. —

Man trachtete auch durch allgemeine Mittel, sogenannte
„Spezifika*, das Leben zu verlängern. Unter ihnen finden
wir vor allen den Honig als Lebensverlängerungsmittel.
Pythagoras und Demokrit* schrieben dem Gebrauche des
Honigs ihr hohes Alter zu. Plinius und Dioskorides betrachteten
den Honig als ein für die Greise sehr nützliches
Nahrungsmittel. Und noch heute wird der echte Bienenhonig
als ein der Gesundheit sehr zuträgliches und sogar
als antibakterielles Nahrungs- und Genußmittel angesehen.
Ferner galten noch als Lebensverlängerungsmittel: die
schwarze Nießwurz (Helleborus niger), Löwenfett, Melonen,
Zitronenschalen, Frauenmilch. Das grausamste und zugleich
das gemeinste Mittel der Lebensverlängerung war
der Genuß von frischem Kinderblut. Es wird vom König
Ludwig XI. z. B. berichtet, daß er Kinder habe einfangen
und schlachten lassen, um durch Trinken ihres frischen
Blutes sein Leben zu verlängern. Dieses grausame und
bestialische Mittel wurde sogar von der „Wissenschaft" mit
allem Ernste vertreten. Man glaubte nämlich das Leben
alter Leute dadurch zu verlängern, daß man auf operativem
Wege das Blut junger und kräftiger Personen in die Adern
der Greise oder Kranken einleitete. Infolge der Entdeckung
Harvey's war man damals in den medizinischen
Kreisen davon vollkommen überzeugt, daß man durch
dieses Mittel nicht nur unheilbare Krankheiten vollständig
heilen könne, sondern daß es auch das beste und voll-

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