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H.: Erfahrungen mit der Wünschelrute. 293
Wirkung an einer Magnetnadel abzulesen ist. Prof. Dr.
Gockel in Freiburg (Schweiz) hat diesen Apparat begutachtet
und denselben für brauchbar gefunden. Der Erfinder
heißt Adolf Schmitt, Bern, Murtenstraße 135, und schickt
jedermann' den Prospekt zu. Bei diesem Apparate ist nun
folgendes merkwürdig: Die Störungen, die der Erfinder an
seinem Apparate zu verzeichnen hat, führen uns unwiderstehlich
eine Reihe von Momenten vor Augen, die wir als
störend bei unseren Wünschelrutenphänomenen gefunden
haben, z. B. schlechtes, windiges und regnerisches Wetter,
überhaupt niedriger Barometerstand. Es erscheint geradezu
zweifellos, daß wir auf dem Wege sind, das Wünschelrutenphänomen
vom menschlichen Organismus zu trennen und
so durch objektiv arbeitende Mechanismen der Erforschung
der das Phänomen auslösenden Kraft neue Bahnen zu eröffnen
, einer Forschung, die dadurch, daß sie uns einen Blick
in das Innere unserer Erdrinde ermöglicht, von außerordentlicher
Tragweite sein muß.
Zu Eusapia's neuester „Entlarvung*4.
Von Alois Kaind 1 (Linz a. D.).
„Der Spötter sucht Wahrheit und findet sie nicht.
Ahe» dem Verständigen ist die Erkenntnis leicht !*
(Sprüche Salomons.)
Die Sehriftleitung hat dem Aufsatze über „ Mediumschaft
und Tasehenspielerkunst* im Aprilheft, S. 203—5
eine Anmerkung über die Entlarvung Eusapia's durch
Prof. Münsterberg beigefügt, die ich mit regem Interesse
gelesen habe, aber durch die nachfolgenden Bemerkungen
ergänzen möchte.
Daß durch das negative Forschungsergebnis des Prof.
Münsterberg alle früheren, durch lange und eingehende
Untersuchung gewonnenen positiven Resultate zahlreicher
anderer Gelehrten zu nichte gemacht werden würden, wird
kein besonnen und vernünftig Denkender annehmen wollen.
Wie schon öfters, scheint mir auch diesmal die Ursache
eines solchen Mißerfolges darin zu liegen, daß manche Gelehrte
ohne jegliche Vorkenntnisse in der eiuschlägigen
Literatur in derartige Untersuchungen eintreten. Auf jedem
anderen Wissensgebiete, außer dem des Okkultismus, würde
man es als absurd erachten, wenn man ohne alle Vorkenntnisse
darin Untersuchungen anstellen und sich darüber ein
entscheidendes Urteil anmaßen wollte. Da der mediale
Trance doch nur eine, durch besondere äußere Umstände
und durch eine eigenartige Entwickelung bedingte Spe-
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