Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 330
(PDF, 209 MB)
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330 Psychische Studien. XXXVH. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1910.)

Zahl beglaubigter Fälle, in welchen analoge Phänomene,
sei es spontan, in dem Leben der Heiligen oder in Spukhäusern
, sei es mit bekannten Medien, erzeugt worden sind,
wie besonders in den Fällen, die erwähnt sind von Sir W.
Crookes („Forschungen über die Phänomene des Spiritualismus
% S. 169), von Wallaee („Wunder und der
moderne Spiritualismus", S. 225), von Aksakow („Animis-
mus und Spiritismus*, S. 225) und von Dr. Gibier (in
den „Annales des Sciences Psychiques", März—April 1901).

Bei derartigen Forschungen in einem Gebiet, wo noch
alles unbekannt ist, kann die Quantität übereinstimmender
Zeugnisse, welche an verschiedenen Orten und zu verschiedenen
Zeiten erhalten wurden, mehr Wert besitzen,
als die Qualität eines einzelnen Versuches, bei dem man
geglaubt hat, alle Fehlerquellen ausgeschaltet zu haben.
Wir haben gewiß alle sehr bedauert, daß Bailey uns nicht
das geleistet hat, was wir als ein „experimentum crucis" betrachten
würden; aber sein Gang nach Grenoble wird für
den Fortschritt der psychischen Wissenschaft vielleicht
nicht unnützlich sein, da es für letztere nicht nur psychische
, sondern auch psychisch-physiologische Phänomene zu
erforschen gibt.

Trotz der Vorsicht, welche ich bei der Untersuchung
Bailey's vom magnetischen Gesichtspunkte aus walten ließ,
um keine Verwickelungen herbeizuführen, konnte ich doch
feststellen, daß er vollständig unempfindlich wurde, wenn
er in Trance war, und daß sich diese Trancezustände sehr
häufig außerhalb der Sitzungen mit von ihm angenommenen
Geister - Invasionen erzeugten; ebenso konnte ich ihn einschläfern
und ihm posthypnotische Suggestionen geben.
Die Vogelgeschichte und die bezügliche Mitteilung des
„Dr. Whitcomb" lassen vermuten, daß in seinen Trancestadien
oftmals nur ein Wechsel der Persönlichkeit stattfindet
, wie man solchen beliebig bei allen suggestibeln Persönlichkeiten
hervorbringt.

Der Fall Bailey ist ganz besonders interessant, weil
Bailey, wenn er von einem fremden Geist besessen scheint,
ein sehr reines Englisch spricht und geistig auf viel höherer
Stufe stehende Gebräche führt, ahfim Sachen Zustande.
Man kommt so auf die Vermutung, daß das Unterbewußtsein
dieses Schuhmachers *) die korrekte Sprache und die
höheren Gedanken, die er gehört hat, aufgenommen hat;
für gewöhnlich in der Tiefe seines Gedächtnisses begraben,
steigen sie an die Oberfläche, sobald sich bei ihm unter dem

*) Bailey ist bekanntlich Schuhmacher«


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