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Kal£ta:. Theorien über die Erhaltung des Lebens. 331
Einfluß von noch nicht genügend festgestellten Ursachen
der speziell den Trance bestimmende Gehirnzustand einstellt
.
Auf alle Fälle, Herr Professor, danken wir Ihnen dafür
, daß Sie weder Unannehmlichkeiten, noch Kosten gescheut
haben, um unserer Prüfung ein berühmtes Medium
zuzuführen, das noch nützlich sein kann, bei dem man aber
auf der Hut sein muß; denn es ist vollständig unmoralisch,
wie es auch der' rührsame Abschied beweist, welchen es
nach erfolgter JDemaskierung nahm.
Oberst de Rochas."
Soweit Graf de Rochas. Prof. W. Reichel zahlte dem betrügerischen
Medium nobler*) Weise tatsächlich die Rückfahrt
nach Melbourne. Er erteilte ihm den guten Rat, möglichst
rasch aus Europa zu verschwinden und warf ihm in eindringlichen
Worten sein Verbrechen vor, das nicht zuletzt in
dem ungeheuren Schaden bestehe, den Bailey der okkultistischen
und spiritualistischen Bewegung zugefügt hat. Und
hierin hat Herr Reichel sehr Recht. „Wieder einer!* rufen
die Skeptiker triumphierend an allen Enden der Welt.
Theorien über die Erhaltung, Verlängerung
und Verjüngung des Lebens.
Eine psychophysiologische Studie unter besonderer
Berücksichtigung des tierischen Magnetismus und Hypnotismus.
Von Georg Kai6ta (Salzburg).
(Fortsetzung von S. 268.)
Am vernünftigsten unter allen Theorien und Methoden
seheint mir die Mäßigkeitstheorie zu sein. J. W.
Müller bemerkt m: E. ganz richtig: „Es gibt kein anderes
Lebensverlängerungsmittel, kein anderes Schutzmittel gegen
die Schwächen des Alters und die vorzeitige Alterung, als
eine kluge Leibes- und Seelendiätetik, welche freilich
weniger befolgt, als wie gekannt wird.**) Cornaro gibt uns
teils körperliche, teils geistige Vorsichtsmaßregeln. In
erster Linie empfiehlt er Regelmäßigkeit im Essen und
Trinken, d. h. ein bestimmtes Quantum zur bestimmten Zeit.
Die Wirkung seiner strengen Diät unterstützt er durch
gute Luft, gesunden Schlaf, Vermeidung exzessiver Hitze
*) Vgl. hierzu das im Aprilheft, S. 243 in der Fußnote von uns
Angemerkte. — Red.
**) J. W. Müller: „ Ärztliche Betrachtungen über das Greisenalter
*, 1876.
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