Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 332
(PDF, 209 MB)
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332 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 6 Heft. (Juni 1910.)

oder Kälte, sowie starker körperlicher Anstrengung usw.,
andererseits durch Bekämpfung von Begierden und Leidenschaften
, Freihalten von Sorgen oder niederschlagenden
Affekten, Lesen guter Bücher, Verkehr mit geistig bedeutenden
Menschen, endlich durch gemütliche Erheiterung
im Umgang mit der Jugend.*) Wir erwähnen noch zum
Schlüsse die Lebensregeln des berühmten deutschen Arztes
Friedrich Hoffmann (1660—1742, Leibarzt Friedrichs I.,
Begründer der .mechanisch - dynamischen Schule«). Sie
lauten: „1) Vermeidung jedes Exzesses oder jeder Uber-
treibung im Essen, Trinken, Lebenshaltung usw. sowohl
nach der Seite des Zuviel, wie nach der des Zuwenig;
2) Vermeidung jeder Abweichung von alten Gewohnheiten,
selbst wenn dieselben an sich nicht besonders zuträglich
sein sollten, nämlich in der Art der Nahrung und Lebensweise
; 3) Sorge für frische und reine Luft; 4) Sorge für
gute, aber einfache, nicht zu reizende, der Natur jedes Einzelnen
angemessene Nahrung; 5) möglichste Ruhe des
Geistes und Gemüts und Unbekümmertheit um zukünftige
Gefahren; möglichste Vermeidung von Ärzten und Arzneien
.***) --

Man kann nicht wohl daran zweifeln, daß man durch .
die Anwendung der einen oder der anderen der oben erwähnten
Methoden seine Lebensfrische erhalten und ein hohes
Alter erreichen kann. Insbesondere gilt dies von solchen Methoden
, die auf einer vernünftigen und klugen Leibes- und
Seelendiätetik aufgebaut sind. Aber auch die übrigen
Lebensregeln, Lebenselixire, Spezifika etc. werden uns
weniger sinnlos erscheinen, wenn wir sie vom Standpunkte
der neueren Psychologie aus betrachten. In den, zumeist
auf materialistischen Voraussetzungen aufgebauten medizinischen
Lehrbüchern findet man freilich nur selten irgend
eine ältere Methode erwähnt. Und wenn, so ist sie mit
solchen spöttischen Bemerkungen versehen, daß der Leser,
dem modernen Verfasser Glauben schenkend, nur ein mitleidiges
Lächeln für jene alten Forscher hat. Wer aber
auch nur oberflächlich mit den Erscheinungen des tierischen
Magnetismus und des Hypnotismus vertraut ist, wird sofort
bemerken, daß gar mancher Methode oder Regel doch ein
vernünftiger Kern zugrunde liegt. Werfen wir zunächst
einen flüchtigen Blick auf die schon berührte Methode des

*) Cornaro: „Discorsi della vita sobria.* Deutsch von Paul
Sembach: „Diskurse über das mäßige Leben" (bei S. Mode, Berlin).

**) Friedrich Hoffmann: „Gründliche Anweisung, wie ein
Mensch vor dem frühzeitigen Tod und allerhand Arten Krankheiten
durch ordentliche Lebensart sich verwahren könne.* Halle, 1715.


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