Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 370
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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370 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1910.)

Tatsache, sondern auf der Interpretation, welche
der Professor einem Vorkommnis gegeben hat. Man wird
sich erinnern, daß nicht Prof. Münsterberg die Eusapia in
flagranti traf, sondern ein anonymer Unbekannter, über den
man nichts weiß. Man kennt weder seine soziale Stellung,
noch seine Beobachtungsfähigkeit, noch seine Wahrhaftigkeit
usw. Und einen solchen Anonymus stellt man den berühmten
Gelehrten gegenüber, welche die Echtheit der
mediumistischen Eusapianischen Phänomene festgestellt
haben! Nachfolgend der Bericht dieses Individuums, der
im „Journal of the Society for Psychical Research" in
London (April) veröffentlicht ist:

.... „Ich glitt auf allen Vieren hinter den Stuhl des
Prof. Münsterberg, aber, statt hier zu bleiben, rutschte ich
bis an das äußerste Ende des Kabinetts. Der Eingang zu
demselben war offen, weil der Vorhang sich auf dem Tische
zwischen Eusapia und Mr. Mün&terberg befand. Gerade in
diesem Augenblick hob sich das Tischchen und fiel fast
auf mich. Es lag dann teils im Innern des Kabinetts, zum
Teil außerhalb desselben: ich war ganz nahe daneben. Ich
rührte mich nicht mehr und hielt die linke Hand bereit,
alles aufzufangen, was zwischen dem kleinen Tisch und
dem Stuhle der Eusapia sich bewegen würde. Ich hatte
schon mehrere Male mit meiner Hand gegen das Tischchen
getastet, um mich zu vergewissern, ob nicht irgend ein
Ding da wäre, aber es war absolut nichts vorhanden. Ich
gebe hier eine grobe Skizze der Situation in diesem Moment
; sie ist nicht im Maßstab gezeichnet .... Ich weiß
nicht, was ich erwartete — vielleicht einen Draht, eine
elektrische Verbindung —, als plötzlich das Tischchen sich
bewegte. Ich griff mit der Hand hin und meine Finger
drückten einen menschlichen Fuß kräftig, der sich heftig
bewegte und den ich mit der Hand festhielt. Meine
Finger umspannten die Ferse und drückten dieselbe fest.
Dann stieß Eusapia einen durchdringenden Schrei aus; ich
zog mich sofort im Dunkeln an das andere Ende des
Tisches (des großen Tisches) zurück, wo ich vom Boden
aufstand. Dem Schrei der Eusapia folgten ihre unaufhörlichen
Klagen, weil man ihren Fuß ergriffen hatte. Dadurch
wurde die Aufmerksamkeit der Anwesenden so abgelenkt
, daß ich nur von Ihnen [dies ist Mr. Dorr, an den
der Brief gerichtet ist] und von einer der anwesenden
Damen entdeckt wurde." ...

Man sieht sofort, daß dieser Bericht jenem des Prof.
Münsterberg völlig widerspricht. Es ist nicht wahr, daß
der anonyme Beobachter, um den es sich handelt, mit


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