Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 371
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Eusapia in den Vereinigten Staaten Nord - Amerikas. 371

Staunen bemerkt hat, daß die Eusapia mit
einem Fuß aus dem Schuh geschlüpft ist und
daß sie mit wahrhaft athletischen Bewegungen
der Beine die Guitarre und das Tischchen
sucht e *) Nichts von alP dem! Der Anonymus hat nichts
gesehen. Er hatte seine Hand zwischen Eusapia und dem
mediumistischen Kabinett, nahe am Boden, gehalten, ist
dort auf ein Bein getroffen, hat es ergriffen und hat es,
als Eusapia schrie, fahren lassen; das war alles. Das
übrige ist nur Einbildung des Prof. Münsterberg; es ist
eine Interpretation von Vorgängen, die er vollständig
falsch darstellt.

Wenn gewisse Spiritisten den Hergang statt unseres
Anonymus hätten erzählen müssen, so würden sie gesagt
haben: „Das Phänomen ist unbestreitbar echt; als ich eine
Hand zwischen das Medium und das Kabinett hielt,
konnte ich den fluidischen Fuß des Spirits ergreifen,
welcher das Tischchen im Kabinett fassen wollte, während
die Füße des Mediums von dem Prof. Münsterberg und
einem anderen Experimentator regelrecht kontrolliert
wurden." Was würden Sie zu einem solchen Bericht sagen ?
Daß diese Art, subjektiv die Dinge auszulegen, unwissenschaftlich
ist und zeigt, daß der betreffende Spiritist völlig
unfähig ist, eine einfache objektive Darlegung von Tatsachen
zu geben. Dieses Urteil wäre ganz und gar gerecht
. Was will man aber von Herrn Hugo Münsterberg
sagen, diesem Professor der Psychologie, der eine noch viel
größere Unfähigkeit als jener Spiritist zeigt und die Geschehnisse
in so erbärmlicher Weise erzählt, wie man gesehen
hat? Das Dilemma ist grausam: entweder hat er
seine absolute Unfähigkeit in diesen Fragen bewiesen —
und dann ist er gerichtet —, oder man kann wohl an
seiner Aufrichtigkeit- zweifeln, was in jeder Hinsicht noch
schwerwiegender wäre. —

Die „Annales des Sc. Psych." kommen nun auf die
jedem erfahrenen Okkultisten bekannte Theorie der fluidischen
Glieder zu sprechen, welche bei der Eusapia
und anderen Medien oft bemerkt wurden. Sie weisen darauf
hin, daß aus naheliegenden Gründen in erster Linie fluidische
Hände beobachtet werden, daß es aber lächerlich
wäre, -zu behaupten, daß andere fluidische Glieder sich nicht
um das Medium bilden. Dies haben doch Prof. Morselli,
Prof. Bottazzi, Lombroso und viele andere Gelehrte wiederholt
und zwar einwandfrei bewiesen. Wenn nun das Phä-

*) So hatte bekanntlich Prof. Münsterberg berichtet. P,

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