Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 372
(PDF, 209 MB)
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372 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1910.)

nomen echt war, so hat es sich genau so zugetragen, wie
jener Anonymus erzählt hat. Eusapia jammert immer,
wenn ein fluidisches Glied berührt wird. Lombroso hat in
seinem hinterlassenen Buche solche Phänomene auch bei
einem anderen italienischen Medium (Lina G . . .) geschildert
. Während man die Hände kontrollierte, wurde
man von Händen, Armen und anderen Körperteilen berührt
, die man sogar hier und da ergreifen durfte. Ist dies
ein Beweis für Betrug? Wahrhaftig nicht! Im Gegenteil.

Wenn der Anonyme nicht bei dem ersten Schrei der
Eusapia losgelassen hätte, so hätte man vielleicht erfahren,
um was es sich gehandelt hat. Wenn das Medium betrog,
hätte man es vielleicht feststellen können, oder wenn der
Fuß sich in den Händen des Anonymen aufgelöst hätte,
hätte man so erfahren, daß es ein fluidisches Glied war.
Aber, sagen die „Annales", so sind eben die Dinge nicht
vor sich gegangen, und wir können nur wiederholen, sie
sind genau so geschehen, wie wenn das Phänomen
echt gewesen wäre.

Heißt das, daß wir nicht zugeben, daß Eusapia betrügen
könnte? Weit entfernt! Sie fetrügt unbewußt, wie*es
scheint, jedesmal, wenn man in der Kontrolle lässig wird
und verwechselt dann ihre normalen Glieder mit den fluidischen
, die im Trance für sie ein und dieselben sind; aber
wir sehen mit Staunen, daß sie niemals in so langen Jahren
der Ausübung ihrer Mediumität eigentlich betrogen hat.

Daher brauchen wir nichts zu sagen, wenn Prof.
Münsterberg z. B. erzählt, daß die Eusapia den famosen
Trick der Substitution von Händen und Füßen angewendet
habe usw. Aber unseres Wissens ist es noch niemals jemand
, der mit Eusapia Paladino experimentiert hat, in den
Sinn gekommen, daß diese kleine Trau von 56 Jahren,
welche, mit den Beinen zwischen den Füßen eines 50 Zentimeter
breiten Tisches sitzend, an jeder Seite einen Experimentator
hatte, dessen Beine die ihren streiften, um
ihre Füße kontrollieren zu können, — daß sagen wir, diese
Frau mit ihren Zehen, ohne sich durch die geringste Bewegung
zu verraten, die Arme der Teilnehmer berühren
könnte. Das ist toll, das ist grotesk, das ist physisch unmöglich
unter solchen Umständen, und wenn darüber nur
der Schatten eines Zweifels bliebe, dann würde es genügen,
den folgenden Brief Prof. Münsterbergfs aufmerksam zu
lesen, den die „Society for Psychical Research" im Aprilheft
ihres Journals veröffentlicht:

.... „In dem Moment, da der Schrei anzeigte, daß
sie (Eusapia) ergriffen worden war, war ich sicher>


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