Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 390
(PDF, 209 MB)
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890 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 191Ü.)

zu einer Vogelscheuche herab, wenn man sie der betrügerischen
Schönheitsmittel beraubt. Zähne, Haare, Busen,
Waden, hier und da sogar ein Auge liegen auf einem niedlichen
Tischchen neben der „Schönen*. Also das Nicht-Ich,
während das alte Ego in den Flaumfedern mit seinen
Knochen klappert. —

Kann diesem Übel gesteuert werden? Sicherlich!
Ein harmonisches, zufriedenes und glückliches Leben ist
die Grundbedingung. Freude müssen wir an der ganzen
Natur haben; liebend und hilfreich müssen wir unseren
Mitbrüdern entgegenkommen. Kein böses Wort darf unsere
innere Harmonie stören. Wir dürfen uns auch nicht in
den bittersten Stunden unseres Daseins in Kummer und
Sorgen versenken. Ein fröhliches Hoffen soll stets aus
unseren Augen strahlen. Diese innere Harmonie, dieses
innere Glück wird sich dann sicherlich auch in unserem
Gesichte ausprägen. Die Falten und Furchen des Kummers
und der Sorgen werden nicht allzu früh sichtbar. Wenn
wir die Biographien der berühmtesten Makrobioten lesen,
so finden wir, daß sie stets von innerer Harmonie durchdrungen
waren. Sie beklagten sich nie über ihre Schwächen.
Bei jeder Gelegenheit suchten sie sich den Anstrich des
Jünglings zu geben. Viele von ihnen wurden an ihrem
100 jährigen Geburtsfeste noch von den Klängen der Musik
erfaßt und erfreuten sich am Tanze mit der Jugend. So
wird uns von dem berühmten norwegischen Makrobioten
Chr. Jakob Drakemberg oder Draakenberg (1624—1770)
erzählt, daß er in seinem 121. Lebensjahre bei seiner Brautbewerbung
, um der Schönen seine Rüstigkeit und Lebensfrische
zu beweisen, mit aufgelegter Hand über die untere
Hälfte einer der Quere nach durchschnittenen Tür, wie
sie in den jüdischen Bauernhäusern gebräuchlich sind,
sprang usw. Es darf in uns der Gedanke nie Wurzel
fassen: „Ich bin krank; ich fühle mich unwohl; ich bin
alt; jetzt muß ich schon sterben44 usf. Vielmehr sollen wir
auch unter der größten Last und Bürde unseren Mitmenschen
zurufen: „Ich fühle mich gesund und frisch. Ich
denke nie ans Sterben. Die ganze Natur, die mich umgibt,
läßt in mir den Gedanken nicht auf steigen *.*) Zu dem
noch eine angemessene Körperpflege sind sicherlich bessere
Mittel gegen Runzeln im Gesicht als sämtliche Puder und
Schminken. Die wahre und echte Schminke verleiht Dir
die Natur selbst! —

*) Man vergleiche hierzu: „Harry Bondegger, „Buschido, Die
Geheimwissenschaft Japans11 (Verlag der literarischen Agentur von
O. Georgi, Berlin). — Die Völker Ostasiens haben sich auf die


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