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Peter: Der Einfluß der Himmelsrichtung (Orientation). 39&
Es fehlt hier der Raum, auf die interessanten "Versuche
näher einzugehen und muß ich auf die obengenannte
fesselnd geschriebene Schrift der beiden Forscher verweisen
. Nur das wahrhaft überraschende Gesamtresultat
sei hier wiedergegeben:
Die Versuchsperson sitzt gewendet nach
Norden Süden Osten Westen
Sthenometer: 120,5° 252 « 69° 93,5°
n .......* *........... ^
in Summa: 372,5 ° 162,5
Es springt vor allem in die Augen, daß die Orienta-
tionen gegen Nord und Süd viel höhere Werte geben, als
jene nach Ost und West. In aufsteigender Reihe nach
den vier Himmelsrichtungen geordnet, erhält man: Ost
69", West 93,5 Nord 120,5°, Süd 252°. Diese Werte
nun stimmen mit jenen von Reichenbach (1844) ohne
Sthenometer gefundenen Erfahrungen merkwürdig überein,
wenn man sich vergegenwärtigt, daß ein Mensch, der mit
dem Gesicht nach Osten sitzt, in der Orientation einem
Schlafenden entspricht, der mit dem Kopf nach West und
den Füßen nach Ost liegt u. s. f.
So konnten Duchatel und Warcollier als Korrelativ zu
dem Reichenbach'schen* Gesetz den Satz aussprechen:
„Die Wirkung der Hand auf das Sthenometer
steht im direkten Verhältnis zu der durch die
Orientation des Körpers bestimmten Fähigkeit
der ,,Ruhe" des Nervensystems." Dr. Fer£
hatte nun für die „Arbeit" in Summa folgende Werte erhalten
: Nord + Süd — 33,68 % und Ost + West —
66,32 °/0. Drückt man die von Duchatel und Warcollier
erhaltenen Gesamtergebnisse ebenfalls in Prozenten aus,
so erhalten wir: Ost + West = 30,23 0/o und Nord -J-
Süd = 69,77 °/0;* und man sieht, daß die prozentualen
Verhältnisse fast genau in umgekehrtem Sinne übereinstimmen
! Mit Recht konnten daher die beiden Gelehrten
den weiteren Satz aufstellen, daß „die Wirkungen
der Hand auf das Sthenometer im
umgekehrten Verhältnis zu der durch die
Orientation des Körpers bestimmten Fähigkeit
der „Arbe it" des Nervensystems stehen."
Einfach ausgedrückt ergibt sich daher:
a) Nord und Süd vermehren die Exteriorisation
der neuropsychischen Kraft; infolgedessen: Erschlaffung
des Organismus und daher größere Fähigkeit der
R uhe.
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