Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 408
(PDF, 209 MB)
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403 Psychische Studien. XXXVH. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1910.)

lieh eintretende „Spiegelung* der bis dahin unbewußten
Empfindungen erklärt wäre, so würden diese selbst als rein
seelische, nicht mehr körperliche Vorgänge eben doch aus
dem Rahmen des natürlichen, mechanischen oder energetischen
Geschehens herausfallen und in Wahrheit nichts
anderes bedeuten, als das verblümte Eingeständnis, daß
das Bewußtsein aus materiellen, mechanischen oder physikochemischen
Vorgängen allein nicht zu erklären ist.

Und so behält denn du Bois ßeymond trotz aller
Entwickelungslehre doch Recht. Ja Haeckel selbst sieht sich,
nachdem er uns erst die seelischen Erscheinungen bald als
besondere Formen der Bewegung (V, II., 253, 356; M. 24,
45 u. a.), bald als Verbindungen echter Naturkräfte (V,
IL, 133, 145; N. 9; vgl. M. 14, 23; W. 75 u. a.) und bald
wieder als besonders verwickelte und vollkommene Formen
natürlicher Energie (W. 90, 94; L. 36, 135, 185 u. a.) bezeichnet
und mit alledem nur seine Verlegenheit ihnen
gegenüber dargetan hat, gegen Ende der „Lebenswunder11
schließlich genötigt, die Empfindung als eine dritte Grundeigenschaft
der Substanz neben die Ausdehnung und Bewegung
(= Stoff und Kraft oder Materie und Energie) zu
stellen (L. 185—188). Und auch sonst bricht trotz aller
seiner Vorurteile und ultramonistischen Dogmen, ihm
selbst unbewußt, in seinen eigenen Werken die Wahrheit,
daß die Welt eine doppelseitige Erscheinungswelt ist,
immer wieder durch. Mag er sich noch so sehr dagegen
sträuben, einen prinzipiellen Gegensatz zwischen der Außenwelt
des materiellen Daseins und der Innenwelt des Bewußtseins
anzuerkennen (W. 74), es hilft ihm doch nichts:
auch er kommt im Grunde um diesen Gegensatz zweier
verschiedener Erscheinungsgebiete nicht herum und erkennt
ihn wider Wissen und Willen überall selbst an. „Alle Erscheinungen
des Seelenlebens ohne Ausnahme,a so hören
wir ihn gleich zu Anfang sagen, „sind verknüpft mit materiellen
Vorgängen in der lebendigen Substanz des Körpers,
im Plasma oder Protoplasma44 (W. 47; ähnlich L. 116,
118). Aber dann sind doch eben auch für Haeckel
körperliche und seelische Vorgänge nicht eins und dasselbe
, sondern zweierlei: nicht eine einzige, sondern zwei
verschiedene, gleichviel ob in Wechselwirkung oder nicht,
neben einander herlaufende Reihen ungleichartiger Vorgänge
. Und wenn das Bewußtsein nur eine „innere Anschauung
* (W. 70) oder ,,subjektive Spiegelung der objektiven
inneren Vorgänge im Neuroplasma der Seelenzellen"


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