Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 436
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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436 Psychische Studien. XXXVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1910.)

Bezüglich des Artikels Prof. Münsterberg's im ,Metropolitan
Magazine" sagt Dr. Hyslop, daß er ganz auf den
Ton dieser Zeitung gestimmt ist. Es handelte sich um eine
Sensation; man brauchte hier nicht die ganze Wahrheit,
das wäre ja nicht interessant gewesen. Der Tadel trifft den
Direktor der „ Revue * ; was Prof. Münsterberg betrifft, so
hatte er, meint Dr. Hyslop, wohl das Recht, die Gelegenheit
zu benützen, die sich ihm bot, diesen Artikel zu
schreiben, wenn seine Auffassung der Frage ihn zu jener
Abfassung veranlaßte und zu keiner anderen. — (? P.)

Schon die Beschreibung, welche Prof. Münsterberg von
der Persönlichkeit der Eusapia Paladino gibt, ist auffallend.
Allen hat sie bis jetzt den Eindruck einer unwissenden
Bäuerin gemacht, nur Prof. Münsterberg spricht von „sympathischem
Ausdruck und von einem strahlenden Gesicht",
„von einer Intelligenz, welche in jedem Salon Aufsehen erregt
haben würde", von „unnachahmlichem Charme" usw.
„Das ist/ sagt Dr. Hyslop, „der glänzende Journalismus,
das ist die schöne Phantasie. Diese Einleitung gibt sogleich
zu verstehen, daß alle anderen Menschen Europas
getäuscht (düpiert) worden sind, — nur er nicht. Wenn
man sich an das halten muß, was er berichtet, was muß
man dann über seinen geistigen Zustand denken und über
seine Fähigkeit, der Situation gerecht zu werden? Wenn
er aber schrieb, um den „Amateurstf zu gefallen, was soll
man von seiner Ehrenhaftigkeit denken ? Entweder hat
er Dummheiten gesagt oder er hat als geschickter Journalist
gehandelt. In einem wie dem anderen Fall wird ihn
niemand ernst nehmen." Der oberflächliche Leser des Artikels
Münsterberg's wird nur den Eindruck erhalten, daß
im Laufe der Sitzungen ein wenig geschickt angelegter Betrug
entdeckt worden ist. Die Geschichte ist gewandt gemacht
. Alles übrige ist mit einem Firnis von gutem
Humor und wohlgedrechselten Phrasen bedeckt. Wahrscheinlich
aber hat der Leser nicht bemerkt, daß 1) Prof.
Münsterberg seine Unfähigkeit, ein Urteil in diesen Dingen
zu fällen, selbst zugestanden hat, um eventuell seinen Irrtum
zu entschuldigen; 2) daß er eingeräumt hat, daß
Eusapia eine Hysterische ist, womit er stillschweigend zugibt
, daß sie nicht vom Gesichtspunkte des bewußten Betruges
aus beurteilt werden darf; 3) daß Eusapia selbst
eingesteht, daß sie viele Sachen macht und raachen wird,
wenn man sie nicht kontrolliert. Jeder Bericht über die
Eusapianischen Phänomene, der diese wichtigen Dinge
nicht berührt oder über sie weggleitet, kann im Leser nur
Illusionen erzeugen. Das weiß entweder Prof. Münsterberg


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