Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 439
(PDF, 209 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1910/0443
Peter: Eusapia in den Vereinigten Staaten Nord-Amerikas. 439

Zum Schlüsse weist Dr. Hyslop darauf hin, daß dem
Berichte des Prof. Münsterberg schwere Mängel anhaften:
Er hat z. B. unterlassen, in seinem Berichte zwei Dinge
von fundamentaler Bedeutung für die richtige Beurteilung
des Falles zu erwähnen: 1) sagt er uns nicht, daß Eusapia
sich in kindischer Weise darüber beklagte, am Fuß berührt
worden zu sein. „Ich habe hierüber," sagt Hyslop, „die Bestätigung
durch drei Zeugen. Dieser Umstand ist ein
starker Beweis der unverfälschten Redlichkeit der Frau
und des Trancezustandes, in welchem sie sich befand; 2)
sagt er uns nicht, daß Eusapia in Trance war. Drei Zeugen
haben mir trotzdem erklärt, daß sie es war; ein vierter,
von einem meiner Freunde befragt, hat dasselbe ausgesagt.
Beide Tatsachen sind aber von kapitaler Bedeutung für
die Frage auf Betrug und zur Feststellung der wahren
Natur der Phänomene.

Prof. Münsterberg sagt in seinem Artikel, daß man
wählen müsse zwischen der Hypothese des Betruges und
jener des Wunders. Nichts von alledem! Die Phänomene
können somnambul oder hysterisch sein und die Behauptung
Münsterberg's beweist nur, daß die Art und Weise,
wie das Publikum diese Erscheinungen ansieht, falsch ist.
Der Mann der Wissenschaft mußte die Natur des
Trancezustandes feststellen und ferner die psychologischen
und physiologischen Bedingungen, unter welchen sich die
behaupteten Wunder ereignen; so lange dies nicht geschehen
ist, ist es unnütz, an Wunder zu denken. Diese
somnambulen Phänomene der Eusapia sind wohlbekannt
und sind von allen Gelehrten, die sie studiert haben, zugegeben
; man heißt das nicht „entlarven", wenn man um
etwas Lärm schlägt, was jedermann schon weiß.

Das einzige .Resultat der Geschichte besteht darin, daß
man eine falsche- Idee von dem wirklichen Problem der
psychischen Forschung bezüglich der Frage nach der* Existenz
der desinkarnierten Geister geschaffen hat. Natürlich,
die psychischen Studien haben Besseres zu tun, als nach
Phantomen zu jagen; allein die hauptsächlichste Frage,
welche das Publikum interessiert, wenn es nicht frivol und
gedankenlos ist, ist die Frage nach einem zukünftigen
Leben. Unglücklicherweise für das Problem ist diese Frage
zu stark mit den Wundern und der Taschenspielerkunst
verknüpft worden. Das Publikum hat nicht genug Intelligenz
bewiesen, um zu sehen, daß das Problem des zukünftigen
Lebens und die Phänomene, die sich hierauf be-,
ziehen, etwas anderes sind, als diese sensationellen Dinge
und läuft nun hinter Erscheinungen her, welche den Zweifel


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