Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 443
(PDF, 209 MB)
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KalSta: Theorien über die Erhaltung des Lebens. 443

hängt die Wirkung des Magnetismus noch von der Beschaffenheit
des Willens des Magnetiseurs ab, je nachdem
er in wohltätiger oder in schädlicher Absicht angewendet
wird. Auf diese Weise hat Ricard einen kümmerlichen,
dahinsiechenden Strauch zum außerordentlichen Gedeihen
und einen anderen mit kräftiger Vegetation zum Absterben
gebracht *) Den indischen Fakiren Avird von vielen glaubwürdigen
Orientreisenden und Kennern der einschlägigen
Experimente bekanntlich die Fähigkeit zugeschrieben, daß
sie den Samen in einer kurzen Zeit zu einem derartigen
Wachstum bringen können, daß er rasch zu jkeimen beginnt
, sich zu vollkommener Pflanze gestaltet, Blüten bekommt
und sogar Früchte trägt. Diese Tatsache wird uns
von den meisten Orientreisenden und vielen Engländern,
die in Indien lebten, stets unter denselben Umständen erzählt
,**) so daß man diesen Berichten nicht wohl den
Glauben versagen kann. Wenn die physiologischen Funktionen
des Pflanzenlebens durch Elektrizität, chemische
Reizmittel (Spiritus, Kampfer) mächtig angeregt werden
können, so liegt es gar nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit
, daß durch eine uns noch unbekannte Kraft beim
Magnetisieren das Wachstum künstlich beschleunigt werde.
Das forzierte Pflanzen Wachstum ist an sich auch kein unglaubliches
Wunder, ^enn wir uns in der jSfatur nur ein
wenig umsehen. An uns selbst haben wir es schon erfahren
. Als Fötus im Mutterleib durchliefen wir in wenigen
Monaten einen Prozeß, der in der äußeren Natur als biologischer
Prozeß durch unbestimmte Jahrmillionen sich hindurchzog
. —

Es entsteht nun die Frage: „Sind derartige verdichtete
organische Veränderungen nach der Geburt möglich ?" Die
Frage muß, wie uns die Erfahrung lehrt, bejaht werden.

Wie wir bereits oben nachgewiesen haben, sind die
organischen Veränderungen unserem bewußten Willen entzogen
. Infolgedessen werden in diesem Zustande die verdichteten
organischen Veränderungen nicht eintreten. Schon
im gewöhnlichen Schlafe zeigt sich eine vermehrte Tätigkeit
. Die Wunden heilen während dieses Zustandes rascher,
als im Wachen. Dasselbe können wir im somnambulen Zustande
beobachten. Als die Geschwulst einer Somnambulen

*} Ricard: „Ti*ait£ theorätique et pratique de magngtisme ani-
mal," S. 334.

**) Christoph Langhans: „Neue ostindische Reise," S. 650. —
Tavernier: „Voyage en Turquie." — Du Potet: „Journal du magn£-
tisme," XVI, S. 146. — James Huigston: „The Australian Abroad,"
London 1888. — Baumgarten: „Der Orient," S. 247.


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