Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 445
(PDF, 209 MB)
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Kaleta: Theorien über die Erhaltung des Lebens. 445

oder bei denen die vorher geschwächte oder fast verlorene
Sehkraft sich teilweise wieder herstellte. Hufeland (1762
—1836) führt uns in seiner „Makrobiotik" ebenfalls zwei
solche Fälle aus seiner persönlichen Erfahrung an. Der
eine betrifft einen Herrn aus seiner eigenen Verwandt-
schaft, den Amtmann Thon aus Ostheim, der im sechzigsten
Lebensjahr in ein hitziges Fieber verfiel. Als er es glücklich
überstand, bekam er hierauf neue Munterkeit und
Kräfte neben neuen Haaren und Zähnen und lebte weitere
zwanzig Jahre in solcher Frische, daß er noch im achzigsten
Lebensjahre hohe Berge leicht auf- und absteigen konnte.
Mehlis hat sogar im Jahre 1838 ein Buch über diesen
Gegenstand unter dem Titel: „über Virileszenz und Juve-
neszenz im tierischen Körper" veröffentlicht. Ideler zitiert
nach Metzger die Beispiele einer Marquise von Mirabeau,
welche im 86ten Lebensjahre starb, nachdem die jugendliche
Fülle und Frische, die monatliche Eeinigung und der
geschlechtliche Trieb wiedergekehrt waren, sowie einer
Nonne namens Margarete ^erdür, bei welcher im 65ten
Lebensjahre die Eunzeln verschwanden, die fehlende Sehkraft
wiederkehrte, neue Zähne hervorbrachen, und welche
zehn Jahre später, wie ein junges Mädchen aussehend,
starb; endlich zweier über hundertjähriger Männer, welche
neue Haare und Zähne bekamen und von denen der eine
jetzt ein so scharfes Gesicht hatte, daß er die feinste Schrift
lesen konnte, während er vorher nicht imstande gewesen
war, ohne Brille die stärksten Schriftzüge zu lesen.

Eine ganze Anzahl ähnlicher Beispiele dieser Art zitiert
der ungenannte Verfasser des „Secret de la longue
viett, sowie Foissac. »Man hat,* sagt der letztere, »Frauen
gesehen, welche alle verlorenen Attribute der Fruchtbarkeit
wiederfanden, Mütter mit sechzig Jahren wurden und
Kinder säugten. Dr. Curran teilt dem gelehrten Kliniker
Graves mit, daß seine Großmutter, eine Frau Waterworth,
welche in einem Alter von fünfundneunzig Jahren starb, mit
achtzig Jahren ihre vorher sehr geschwächte Sehkraft derart
wieder erhielt, daß sie bis zum Augenblick ihres Todes
die feinste Schrift lesen und die feinsten Nähnadeln ein-
iädeln konnte/ Dasselbe Phänomen ereignete sich bei
einem 87jährigen Greis aus Foissac's Familie, sowie bei
einer alten Dame in Agen a. d. Garonne, einer nahen Verwandten
des berühmten Naturforschers St. Amand. Eine
dritte und selbst vierte Dentition oder Zahnperiode ist
nach Foissac bei alten Leuten durchaus nichts Ungewöhnliches
; derselbe ist imstande, eine ganze Anzahl gutbeglaubigter
Beispiele dieser Art namentlich aufzuführen.


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