Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
37. Jahrgang.1910
Seite: 455
(PDF, 209 MB)
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Endriß: Zum Problem der Wünschelrute. 455

offenen Flachgeländen, in welchen unmittelbar daneben
Baumgruppen oder Gebäude und Schornsteine aufragen.

16. Im guten Falle — günstige Disposition des Ruten-
glingers (vergl. Punkt 2) natürlich vorausgesetzt — werden
wohl am leichtesten Abgrenzungen von verschiedenartigem
Gestein, Gesteinsklüfte und namentlich Wasserläufe
— und zwar je schärfer sie markiert sind, umso
sicherer — zu finden sein; jedoch eine wirkliche, fest
begründbare Sicherheit kann für die Diagnose der
Rute im Felde wenigstens nach unseren derzeitigen Kenntnissen
unmöglich gegeben werden. Es läßt sich allerdings
auf Grund der bisherigen Untersuchungsergebnisse über
die Rute die Vermutung vertreten, daß weitere Studien in
der Sache wohl auch dieses Ziel erreichen lassen werden.
Zur Zeit aber — ich betone es nochmals — steht für den
Rutennachweis die wirkliche Sicherheit noch aus. —

Zwar kann nun auch der in mühevollem Studium zu
seinen Ansichten über verborgene Dinge gelangte Forscher,
wie insbesondere der Geologe, der auch nicht in die Erde
„hineinsehen" kann und der eben vielfach doch nur auf
Vermutungen angewiesen ist, wenn er es ehrlich gestehen
will, nicht absolut sicher seine Anschauung vertreten,
aber immer vermag er doch seine Ansicht mit Gründen,
die sich logisch aufbauen lassen, zu verteidigen als eine
der Möglichkeiten oder Wahrscheinlichkeiten, die auf Grund
wissenschaftlich gewonnener Erfahrung sich ergeben
, und diese Erfahrung verleiht dann auch allein
den Charakter der Autorität.

Möge es bald gelingen, daß wir auch dem Rutengänger
ein wissenschaftliches, autoritatives Fundament geben
können, die Wissenschaft insgesamt würde daraus jedenfalls
nur gewinnen. — Erfreulicherweise regt sich zurzeit
allerwärts das Interesse für die Sache der Rute. Wie ich
soeben den Zeitungsnachrichten entnehme, hat im Bayeralande
, wo in den letzten Jahren durch die Herren Dr.
Aigner und Dr. Voll sehr viel für die Sache der
Wünschelrute getan wurde, Prinz Ludwig von Bayern,
der große Gönner und Förderer angewandter Naturwissenschaft
, einen am 21. März d. J. zu München gehaltenen
Vortrag des bayrischen Rutengängers Dr. med. Voll mit
seinem Besuche beehrt. — Wohl ist die Wünschelrute in
Deutschland schon seit langem nicht unbekannt, aber sie
wurde von wissenschaftlicher Seite fast stets nur mit
großem Mißtrauen angesehen. Erst seit Herr v. Uslar,
welcher im Jahre 1889 seine ganz hervorragende Fähigkeit
als Rutengänger entdeckt hatte, im Auftrage des deutschen


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